Sie nehmen sich ernst und finden sich okay: Mit vier verwahrlosten Vorstadtfiguren in Lionel Spychers Stück „Pitbull“ rollt eine ganze Welle neuer französischer Dramatik heran. In der Berliner Baracke inszenierte Michael Talke die Erstaufführung ■ Von Petra Kohse
Mit Einfühlung, aber jenseits des Einfühlungstheaters. Thomas Ostermeiers Inszenierung von Enda Walshs „Disco Pigs“ im Deutschen Schauspielhaus Hamburg ■ Von Petra Kohse
Pedro Luis Ferrers Lieder handeln von alltäglichen Problemen, vom Warten auf den Bus, von einer staatlich kontrollierten Presse. Das reichte, um in Kuba für zehn Jahre mundtot gemacht zu werden. Heute besingt er wehmütig beide Seiten der Revolution ■ Von Uschi Entenmann
Ob Fußmassage, Kochaktion oder Restauranteinrichtung: Immer häufiger versuchen sich Künstler auch als Dienstleister. Dabei entpuppt sich der neue Trend zum konzeptuellen Partyservice als ein unverdautes Überbleibsel der subkulturellen achtziger Jahre ■ Von Wolfgang Müller
Hoffotograf des Kulturbetriebs: Thomas Struths erste Retrospektive hat in Nimes eröffnet. Sie könnte Folgen für die Kunstakademie Düsseldorf haben ■ Von Ulf Erdmann Ziegler
■ Im Westen oft als Kitaprogramm verschrien, wurde Puppentheater im Osten vom Staat verordnet. Beides aber konnte ihm letztlich nichts anhaben: Puppentheater ist immer und überall
Zuverlässig, pointiert und immer schneller liefert der Dramatiker Daniel Call Boulevardstücke für die 90er. Damit füllt der Jungautor eine Marktlücke, baut sich selbst zum Markenartikel auf und macht auch aus seinem privaten Schicksal keinen Hehl ■ Von Axel Schock
BahnCard First: Durch die Privatisierung der Deutschen Bahn AG mutieren selbst die Bahnhöfe zu Shoppingzentren, während der öffentliche Raum allmählich verschwindet. Eine Ausstellung und ein Symposium in Hamburg sehen darin das Modell für die Zukunft ■ Von Jochen Becker
Hacken und hacken lassen: Carl Stone unterzieht von japanischen Popstars gesungene deutsche Klassiker einer elektronisch-manipulativen Bearbeitung. Unter anderem! Er selbst sieht sich als „jüdischer Typ, dem es in Kalifornien ganz gut geht“ ■ Von Martin Pesch