Der Vergleich zwischen Holocaust-Überlebenden und Schweizer Banken sorgt für gemischte Reaktionen. Die ebenfalls beklagte Deutsche Bank will abwarten ■ Von Joachim F. Tornau
Gutes Essen und die Fähigkeit zum Genuß hat sich die Slow- Food-Bewegung auf die Fahnen geschrieben. Hartnäckig und geduldig arbeitet sie daran, der McDonaldisierung unserer Eßgewohnheiten eine liebenswürdige und wohlmundende Alternative entgegenzusetzen – ohne Hast, Hektik und Nervosität. Begründer und Förderer der Bewegung für ein besseres Leben sind zwei Linke, Carlo Petrini und Luigi Wanner. Sie sagen: „Wir sind kein Greenpeace der Eßkultur. Unsere Art der Auseinandersetzung ist slow, ruhig.“ Inerviewt hat die beiden ■ Manfred Kriener
Der amerikanische Philosoph Michael Walzer beschäftigt sich mit Fragen der Toleranz – und plädiert für die lebendige Differenz. So ganz nebenbei zertrümmert er die linke Gesellschaftskritik in ihrer Tradition „von oben und außen“. Eine Kritik ohne Kontakt zur unmittelbaren Umgebung, aber im glühenden Gefühl globaler Zuständigkeit – wie bei Herbert Marcuse oder Rosa Luxemburg. Ein Essay ■ von Mariam Lau
Er mag Pommes, Pizza, Süßes. Irgendwie menschlich, so ein Waschbär. Jäger und Naturschützer aber möchten den Einwanderer aus Amerika am liebsten loswerden. Dabei wäre es Zeit, sich an ihn zu gewöhnen ■ Von Heide Platen
■ Die Schweizer Historikerkommission beschuldigt die Schweizer Nationalbank, bis zum Schluß Gold aus Nazideutschland eingeführt zu haben, obwohl sie über die Herkunft Bescheid wußte
Eduard Lintner (CSU), Drogenbeauftragter der Bundesregierung, spricht sich im Jahresbericht 1997 erneut gegen die kontrollierte Freigabe von Heroin aus ■ Aus Bonn Christian Esser
■ Pressestelle des Medienmoguls reagiert genervt, denn: Die Staatsanwaltschaft erhofft sich die Klärung der Rolle des Strohmannes in Leo Kirchs vermutetem Filmdeal am Fiskus vorbei
■ Der EU-Wettbewerbskommissar will grenzüberschreitende Buchpreisbindung abschaffen. Die deutschen Verlage sind empört. Ihnen droht ein zusätzlicher Verwaltungsaufwand
Auf seiner Sommerreise durch Niedersachsen präsentiert sich Gerhard Schröder als Landesvater, dem nicht der Sinn nach einem großen politischen Wurf steht. Er sieht nach dem Rechten und hilft, wo er kann ■ Von Markus Franz