■ Gesundheitsministerin will in mehreren Städten Originalstoff abgeben lassen. Das Modell Schweiz muß sie beeindrucken: Dort ist die Zahl der Drogentoten auf einen Tiefststand gesunken
■ Rückschlag bei Fusion mit US-Großbank: Genehmigung abhängig von Einlenken bei Entschädigungen? Ähnliche Argumentation führte bei Schweizer Banken zum Erfolg
So wie sie sang, organisierte sie auch ihr Leben: immer etwas spröde, immer exzellent eine Spur neben dem Ton – Lotte Lenya. Die Frau und legendäre Interpretin des Komponisten Kurt Weill begeisterte das Berlin der zwanziger Jahre. Im US-Exil hatte sie auch nach Weills Tod Erfolg – als seine Nachlaßverwalterin. Morgen wäre sie hundert Jahre alt geworden. Ein Portrait ■ von Jan Feddersen
Als „schönster Mann der Welt“ gab Helmut Berger die Rolle des Dorian Gray. Er selbst wurde mit wachsendem Alter nicht zum Monstrum, sondern zu einer liebenswürdigen Krawallschachtel. Nun hat das Medienschätzchen von einst eine Autobiographie verfaßt – eine grandiose Erzählung zwischen Exzentrik und Jet-set-Tratsch ■ Von Reinhard Krause
Der Vergleich zwischen Holocaust-Überlebenden und Schweizer Banken sorgt für gemischte Reaktionen. Die ebenfalls beklagte Deutsche Bank will abwarten ■ Von Joachim F. Tornau
Gutes Essen und die Fähigkeit zum Genuß hat sich die Slow- Food-Bewegung auf die Fahnen geschrieben. Hartnäckig und geduldig arbeitet sie daran, der McDonaldisierung unserer Eßgewohnheiten eine liebenswürdige und wohlmundende Alternative entgegenzusetzen – ohne Hast, Hektik und Nervosität. Begründer und Förderer der Bewegung für ein besseres Leben sind zwei Linke, Carlo Petrini und Luigi Wanner. Sie sagen: „Wir sind kein Greenpeace der Eßkultur. Unsere Art der Auseinandersetzung ist slow, ruhig.“ Inerviewt hat die beiden ■ Manfred Kriener
Der amerikanische Philosoph Michael Walzer beschäftigt sich mit Fragen der Toleranz – und plädiert für die lebendige Differenz. So ganz nebenbei zertrümmert er die linke Gesellschaftskritik in ihrer Tradition „von oben und außen“. Eine Kritik ohne Kontakt zur unmittelbaren Umgebung, aber im glühenden Gefühl globaler Zuständigkeit – wie bei Herbert Marcuse oder Rosa Luxemburg. Ein Essay ■ von Mariam Lau
Er mag Pommes, Pizza, Süßes. Irgendwie menschlich, so ein Waschbär. Jäger und Naturschützer aber möchten den Einwanderer aus Amerika am liebsten loswerden. Dabei wäre es Zeit, sich an ihn zu gewöhnen ■ Von Heide Platen
■ Die Schweizer Historikerkommission beschuldigt die Schweizer Nationalbank, bis zum Schluß Gold aus Nazideutschland eingeführt zu haben, obwohl sie über die Herkunft Bescheid wußte
Eduard Lintner (CSU), Drogenbeauftragter der Bundesregierung, spricht sich im Jahresbericht 1997 erneut gegen die kontrollierte Freigabe von Heroin aus ■ Aus Bonn Christian Esser