■ Trotz der Euphorie über den möglichen Abschluß eines Mittelstreckenraketen–Abkommens noch in diesem Jahr müssen in Genf noch große Hindernisse überwunden werden / Nur drei Prozent der weltweit angehäuften atomaren Sprengköpfe wären von dem Vertrag betroffen, doch nicht über ihren Abbau wird verhandelt, sondern über die Frage, ob die sie transportierenden Raketen abgezogen, zerlegt oder zerstört werden müssen / 9.000 Cruise–Missiles ersetzten Euro–Raketen
■ Die IG Metall und die Streiks in den ausländischen Zweigwerken deutscher Multis / Kommunikationssysteme noch nicht perfekt entwickelt Nord–Süd–Machtgefälle auch zwischen den Gewerkschaften / Interview mit dem Leiter der Abteilung Internationale Beziehungen bei der IG Metall, Albert Schunk
■ Der Skandal um Jim Bakker, den Chef einer 500.000–Seelen–Fernsehgemeinde von Evangelikalen, hat die Glaubwürdigkeit der Fernsehprediger angeknackst Dennoch haben die konservativen Protestanten in ihren zahlreichen Organisationen in den USA mit ihren 221 Fernsehsendern enormen politischen Einfluß
■ Nach der größten Postbeschlagnahmeaktion der letzten Jahre fordert die taz jetzt Schadensersatz / Circa 50 an Redaktionsmitglieder adressierte Briefe wurden abgefangen
■ Auch nach fünf Verhandlungstagen zeichnet sich im Prozeß gegen die Geschäftsführer der Hanauer Plutoniumfabrik keine entscheidende Wende in Richtung Urteilsfindung ab / Staatsanwaltschaft beantragt Ladung neuer Zeugen / Angeklagte fühlen sich immer noch „unschuldig verfolgt“
■ Im Berliner Frauengefängnis Plötzensee sind fünf Frauen aus dem Haus für Drogenabhängige im Hungerstreik / Sie wehren sich gegen schikanöse Kontrollen und Zwangstherapie / Senat bleibt bislang hart / Zahlreiche Unterstützungsaktionen „drinnen und draußen“
■ Ärzte verweigern Mitarbeit bei der Entwicklung einer Pille gegen Strahlenkrankheit / Firma reagierte prompt mit Kündigung / Ein Medikament, das den Atomkrieg „handhabbarer“ macht / Arbeitsgericht wies Kündigungsschutzklage ab - „die subjektiven Moralvorstellungen des einzelnen sind nicht maßgebend“
■ Während der sowjetische Parteichef mit gesellschaftlichen und politischen Reformen die Modernisierung des Landes voranbringen will, sieht die Führung der SED die DDR–Wirtschaft auf dem richtigen Weg / Auch innerhalb der Partei ist noch keine Reformstimmung aufgetaucht
■ Ob „Abi–Deform“, Bußgelder für sog. Langzeitstudenten, ob generelle Verkürzung von Studienzeiten oder Kahlschlag beim BAFöG: Was als „Bildungsreform“ propagiert wird, ist nichts anderes als die Einführung einer restriktiven Ordnungspolitik / Marktgesetze beherrschen Schule und Uni / Wettbewerb ist angesagt
■ Hamburg hat demnächst zwei Frauenerwerbsarbeits–Projekte wie aus dem Bilderbuch / Doch die ökologisch und sozial sinnvollen Stellen haben einen Pferdefuß: Sie sind Teil des städtischen ABM–Programms und auf zwei Jahre befristet
■ Nach 1.000 Tagen Regierung ist Premierminister Rajiv Gandhis Stern verblaßt / Die alten Wählerschichten laufen der Congress–Partei davon, neue sind nicht in Sicht / Gandhi verstrickt sich in immer neue Affairen / Die sprachlichen, religiösen und ethnischen Unterschiede Indiens bieten ständig Zündstoff für neue Konflikte
■ Zum ersten Mal in der Bundesrepublik soll auf Antrag der Angehörigen ein Richter darüber entscheiden, ob ein im Koma liegender Mensch weiter leben soll / Wann hört der Mensch auf Mensch zu sein? / Oft sind es Angehörige die die Situation nicht aushalten
■ Umweltminister Klaus Töpfer über Chemie und Katastrophen, über die Ruine von Kalkar und den geplanten Plutonium-Supermarkt in Wackersdorf, über BIs und Ökologie-Bewegun
■ 61,6% aller taz-Abonnenten geben in der Leserumfrage als "zentral und wichtig" an , daß die taz ein Alternativbetrieb ist. Selber arbeiten nur 4,4% in solch einem Experiment...
■ Die tschechoslowakische Bevölkerung stand nach dem Zweiten Weltkrieg der Sowjetunion sympathisierend gegenüber und versuchte, Sozialismus und Demokratie zu vereinen / Trotz kommunistischer Alleinherrschaft seit 1948 und Einmarsch der Roten Armee 1968 konnte diese Tradition wieder lebendig werden