■ Geistige Landesverteidigung: Die ehemalige Generalkonsulin Gabriele Holzer hat ein patriotisches Buch über das österreichisch-deutsche Verhältnis geschrieben
Die Polin Grazyna Pawlak will in Warschau ein Museum der Geschichte der Juden in Polen errichten, das nicht vom Tod, sondern vom Leben der Juden erzählt / Diese Idee will auch Bundespräsident Roman Herzog fördern ■ Von Reinhold Vetter
Deutsche Juden im Südafrika der Apartheid und des Rassismus / Von Fürth nach Johannesburg – die Autobiographie von Ruth Weiss, bekannte Afrika-Journalistin ■ Von Andrea Seibel
Erstmals unzensiert und auf deutsch: Die von den beiden Schriftstellern Wassili Grossmann und Ilja Ehrenburg herausgegebene Dokumentation über den Genozid an den sowjetischen Juden / Von Stalin verfälscht und verhindert ■ Von Anita Kugler
Am 1. Dezember trat die Strafrechtsverschärfung zur „Auschwitz-Lüge“ in Kraft. Diese Verknüpfung von Geschichtspolitik und Gewaltmonopol ist ein Armutszeugnis für die Demokratie ■ Von Horst Meier
Nach der politischen Wende in Rumänien ging die einst verfolgte Schriftstellerin Ana Blandina in die Politik / Erfolg hatte sie dabei bisher nicht ■ Von Keno Verseck
Wenn jeder Kredit, jeder Schüleraustausch, jede politische Handlung zwischen Polen und Deutschland von den Deutschen dem Schlagwort von der „Versöhnung“ untergeordnet wird, wird diese zum Versöhnungskitsch. Eine Meinung ■ von Klaus Bachmann
■ „Sieg-Heil!“-Rufe, Steinwürfe, Drohungen: Wieder wurde am letzten Wochenende eine KZ-Gedenkstätte geschändet. Über vierzig Jahre lang schien antisemitisches Gedankengut in unserer Gesellschaft kaum existent. Jetzt taucht es nicht nur bei neonazistischen Gewalttätern wieder auf, sondern auch als aggressiv-rassistische Phantasien bei Menschen, die glaubten, längst Abstand von der faschistischen Vergangenheit ihrer Eltern gewonnen zu haben. Wie werden ideologische Muster über Generationen tradier? Hanna Gekle, Psychoanalytikerin am Sigmund-Freud- Institut, Frankfurt, über Herkunft und Ursachen des antisemitischen Syndroms
Was „Schindlers Liste“, ein Zockerfilm an den Grenzen des Genres, mit den amerikanischen Holocaust-Museen gemein hat. Bevor die „Frankfurter Rundschau“ und die Schulbücher den Film endgültig erledigen, ein Nachtrag ■ Von Hanno Loewy
Eine Ausstellung und ein Film über das Schicksal deutscher und österreichischer Emigranten ist am Goethe-Institut in Lissabon zu sehen ■ Von Theo Pischke
Sanfte Höhepunkte: Die Deutsche Psychoanalytische Vereinigung öffnet sich bei ihrer Hamburger Tagung über „Wege und Irrwege zur Psychoanalyse“ zaghaft den feministischen Theoretikerinnen ■ Von Viola Roggenkamp
■ Ist es Zeit für einen Anti-Lanzmann? Gar für etwas wie Blasphemie gegenüber bewährten Ritualen der Gedenkkultur? Gibt es eine Position jenseits von Philosemitismus und Indifferenz? Gespräch mit Andres Veiel, dem Regisseur von „Balagan“
Die Zunahme von Gewalttaten gegen Behinderte ist kein Phantasieprodukt von Linken, die sich ein Opferdrama wünschen, sondern Ausdruck eines insgesamt rauheren Klimas. Eine Entgegnung auf Franz Christoph ■ Von Oliver Tolmein