BOMBENANGRIFF Verteidigungsminister Guttenberg feuert Bundeswehrchef Schneiderhan und Staatssekretär Wichert, weil sie Informationen über zivile Opfer beim Angriff auf Tanklaster in Afghanistan vertuscht haben. Exverteidigungs-minister Jung erkennt keine Fehler und bleibt im Amt
Im Fall des Bundeswehr-Angriffs in Afghanistan liegt die Vermutung nahe, es könnten noch andere als der Staatssekretär damit befasst gewesen sein, die Öffentlichkeit bis zur Wahl ruhigzustellen.
Die USA sind das einzige Nato-Land, dass seine Unterschrift unter den Ächtunsgvertrag für Landminen verweigert. Dabei könnte sich die USA gerade hier als Führungsnation profilieren.
Deutschland ist auch juristisch in der Realität angekommen: Die militärischen Auseinandersetzungen in Afghanistan werden jetzt als "bewaffneter Konflikt" bezeichnet.
Der Auftritt von Angela Merkel in den USA ist nicht Höhepunkt einer innigen transatlantischen Beziehung, sondern Chance, eine schwierige Situation zu entkrampfen.
AFGHANISTAN Die Wahlkommission des Landes sagt die entscheidende Stichwahl ab und kürt Amtsinhaber Hamid Karsai zum neuen Präsidenten. Auf eine Mehrheit in der Bevölkerung kann er sich nicht stützen – denn eine erste Wahl wurde massiv manipuliert ➤ SEITE 3
Die Absage der Stichwahlen in Afghanistan war unter den gegebenen Bedingungen die einzig vernünftige Lösung. Denn eine wirkliche "Wahl" hatten die Afghanen ohne Gegenkandidaten ohnehin nicht.
STICHWAHL Wenige Tage vor dem entscheidenden Votum hat Oppositionsführer Abdullah Abdullah aus Protest gegen Wahlfälschungen seinen Rückzug angekündigt. Damit steht nur noch Präsident Hamid Karsai zur Abstimmung. Doch ob die Afghanen überhaupt noch zur Urne gerufen werden, ist unsicher
AFGHANISTAN Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan spricht verantwortliche Soldaten für Luftangriff auf zwei Tanklaster von jeder Schuld frei. Die Zahl der Getöteten lasse sich nicht mehr feststellen. Nato-Bericht zur Attacke bleibt geheim