Oranges Nylon schwerelos im Central Park: Ein großer Erfolgsdruck lastete am Wochenende in New York auf der Eröffnung des Christo-Events „The Gates“. Die Begeisterung hält sich nun leider in Grenzen: Zu massiv und industriell wirken Tore und Tücher
Exklusiv in der taz: Der unveröffentlichte Auszug aus „Friede Springer – Die Biographie“ über Friedes erste Begegnung mit dem Filmhändler Leo K. – angeblich zugespielt aus Inge Kloepfers Papierkorb
„Vera Drake“, der neue Film von Mike Leigh, erzählt von einer Frau, die im England der Fünfziger Abtreibungen vornimmt. Ein Gespräch mit Leigh über die Aktualität seines Sujets, das Improvisieren als Methode und den richtigen Umgang mit Zeitkolorit
Nah genug dran? Retrospektiven in Berlin widmen sich den Fotografen Erich Salomon und Robert Capa. Der eine scheute keine Mühe, der andere keine Gefahr, um eine Situation von innen heraus abzubilden. Gute Eigenwerbung betrieben sie außerdem
Die Ausstellung „Shanghai Modern“ in der Münchner Villa Stuck präsentiert chinesische Kunst der Moderne, „Die Chinesen“ im Kunstmuseum Wolfsburg junge chinesische Fotografie. Beide zeigen, dass Chinas Kunst schon lang zwischen westlichen und chinesischen Erwartungen hin- und hergerissen ist
Papiermühlen hier, Übersetzungsstreitigkeiten dort: Herman Melville ist neu zu entdecken. Eben sind Daniel Göskes ungewöhnliche Lebensbeschreibung des Autors sowie Friedhelm Rathjens „Moby Dick“-Übersetzung erschienen
Die Politik schaut vorbei, der Bundespräsident breitet im Radio seine Jazzkenntnisse aus: Das 40. Berliner JazzFest hatte keine Probleme mit dem Zusammentreffen der Generationen und Milieus. Stattdessen fehlte es allerdings an einer prägenden musikalischen Handschrift und an Experimenten
Unerhört und konstruktiv: Das Total Music Meeting widmet Eric Dolphy, dem vor 40 Jahren in Berlin verstorbenen Jazz-Avantgardisten, einen Schwerpunkt. Sein Werk ist so verstreut wie einflussreich
Er hat uns mancher Illusion über Amerika beraubt und weltweit die linksliberalen Kräfte vereint. Keine schlechten Leistungen! Eine Lobrede auf den gegenwärtigen amerikanischen Präsidenten
14.000 Gespräche hat Jürgen Domian in zehn Jahren „Domian“ geführt – jetzt spendiert sein Sender dem furchtlosen Psycho-Onkel samstäglich ein größeres Studio – und einen Gast (23.30 Uhr, WDR)
Ferien in Weißrussland: Mit welchem Maß misst man Freiheit? Wie erkennt man als Tourist eine Diktatur? In keiner Sekunde fühlt man sich bedroht und doch ist es unheimlich, das Fehlen von Flyern, Plakaten, Graffiti. Und niemand will sein Land vor dem Gast in schlechtem Licht dastehen sehen
Dieser trostlose Auszug aus dem Paradies, dieses gnadenlose Groß- und Mittelmäßigwerden: Mit seinem neuen, stark autobiografisch eingefärbten Coming-of-Age-Roman „Die Festung der Einsamkeit“ ist dem amerikanischen Autor Jonathan Lethem ein großer, verehrungswürdiger Wurf gelungen
Ungeläutert und manchmal etwas pantoffelig erinnert sich der Befreiungstheologe Ernesto Cardenal an Sieg und Niedergang der sandinistischen Revolution in Nicaragua. Was der größte Fehler der Revolution gewesen sei? „Die Tatsache“, so Cardenal, „dass sie von Menschen gemacht war“