In Rexingen bei Horb am Neckar lebtenbis zu Beginn der NS-Zeit überdurchschnittlich viele Jüdinnen und Juden. Die Nazis beendeten dieses Miteinander.Zwei neu erschienene Bücher beschäftigen sich mit dem verschwundenenjüdischen Leben.
80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs setzt der wachsende Rechtsextremismus die Erinnerungskultur in Deutschland unter Druck. Dabei war die Arbeit derer, die sich dafür engagierten, nie einfach und ist es auch heute nicht.
Nie wieder 1933! Bei Demos in ganz Deutschland ist dieser Appell auf Pappschildern zu lesen. Doch was genau geschah damals in der Weimarer Republik? Wie gelang den Nationalsozialisten die Zerstörung der ersten parlamentarischen Demokratie in Deutschland? Und warum erkannten zu wenige Menschen die Gefahren?
Während des Zweiten Weltkriegs fanden Josef Eberle, der spätere Mitbegründer der „Stuttgarter Zeitung“, und seine jüdische Ehefrau Else Schutz beim Bahnbeamten Sebastian Imhof. Der Widerstand von Eisenbahnern gegen das NS-Regime ist auch Thema eines kommenden SWR-Films von Hermann G. Abmayr.
Geschichtsforschung mit Wirkung: Die Erstveröffentlichung des „Stuttgarter NS-Täter“-Buches 2009 hatte zu teils heftigen Reaktionen geführt und unter anderem die Firma Porsche dazu gebracht, ihre Geschichte neu zu untersuchen. Nun erscheint die dritte Auflage, erweitert um zwei neue, brisante Kapitel.
1933 wurden in Stuttgart in kürzester Zeit politisch oppositionelle oder „nichtarische“ Beschäftigte aus der Stadtverwaltung entlassen, Gemeinderäte von SPD und KPD aus dem Amt getrieben oder verhaftet. Daran erinnert nun ein neuer Film der Initiative „Stolperkunst“.
Die kürzlich erschienene Edition der Kriegstagebücher von Anna Haag, Stuttgarter Schriftstellerin und Politikerin, wird mit hymnischen Rezensionen gefeiert. Unbeleuchtet bleiben dabei eklatante Widersprüche.
Damit die Verbrechen der Nazis nicht vergessen werden, versucht das Stuttgarter Projekt „Stolperkunst“, der Erinnerungskultur neue Impulse zu geben, sie zu erweitern, zu verjüngen. Unterschiedlichste Kunstaktionen sind daraus entstanden. Nun stellt sich die Frage, wie es weitergeht. Auch finanziell.
Die Aufarbeitung der Vergangenheit braucht einen langen Atem. Ein vom Historiker Wolfram Wette herausgegebenes Buch über die NS-Geschichte des südbadischen Waldkirch musste sich gegen viele Widerstände durchsetzen – und zeigt nun, was für ein Potenzial lokale Geschichtsforschung haben kann.
Exil Mohammad Abu Hajar ist politischer Ökonom, Musiker und Aktivist. Für das Festival Uncertain States lieferte der Syrer den Titelsong und spielt dort am Dienstag mit seiner Band Mazzaj and The Raboratory
Stuttgart tat sich mit dem Erinnern an seine NS-Vergangenheit immer wieder schwer. In den 80er-Jahren leistete ein aufsehenerregendes Ausstellungsprojekt die bis dato umfangreichste Aufarbeitung – und wurde abrupt abgebrochen
„Sie haben Treue gehalten.“ Mit diesen Worten ehrt ein Grabmal in Stuttgart-Luginsland Angehörige der kommunistischen „Gruppe Schlotterbeck“. Vielfach wurde und wird ihrer von Antifaschisten und in der Literatur gedacht. Doch eine Aufarbeitung des schier undurchdringlichen Geschehens, an dessen Ende ein Dutzend von der Stapoleitstelle Stuttgart in die Wege geleiteter Exekutionen stand, ist bisher ausgeblieben. Eine Schlüsselrolle in dem Fall spielte der Doppelagent Eugen Nesper
Die Teilnehmer der Konferenz hatten umzusetzen, was die NS-Spitze um Hitler, Himmler und Göring zuvor beschlossen hatte. Mit dabei: "Judenreferent" Adolf Eichmann.
Am 20. Januar 1942 setzten sich 15 Bürokraten in Berlin zusammen und planten in bedrückender Sachlichkeit die "Endlösung der europäischen Judenfrage". Ein Essay.
Deutschland fehlt eine Gesamtstrategie im Kampf gegen den alltäglichen Antisemitismus. Zu diesem Schluss kommt der erste Bericht einer Expertenkommission.