Wieder steht eine Europawahl vor der Tür, die vor allem als nationale Testwahl mißbraucht wird. Auch bei Bundestagswahlen spielte die Europapolitik bislang keine Rolle. Wie aber kann Europa stärker ins Blickfeld gerückt werden? Durch eine Stärkung des Bundestags, lautet die auf den ersten Blick paradox klingende Antwort. Ein Blick in eine Zukunft, in der Europafragen wie selbstverständlich zur deutschen Innenpolitik gehören ■ Von Christian Rath
Darf Verteidigungsminister Scharping auf einer Maikundgebung auftreten? Die Frage entzweit Gewerkschafter und verdeutlicht den Zwist im DGB um eine gemeinsame Kosovo-Linie ■ Aus Hannover Jürgen Voges
Bei den Landtagswahlen in Kärnten überholt die FPÖ alle anderen Parteien. Erfolge auch in Tirol und Salzburg. Sozialdemokraten verlieren mehr als erwartet ■ Aus Wien Ralf Leonhard
In Harare tagt die Weltkirchenkonferenz. Streit ist programmiert – um Homosexualität, aber auch um ein modernes oder stocktraditionelles Glaubensverständnis von Christen. Ein Vorbericht ■ von Uwe Birnstein
Reinhold Dosch ist seit dreißig Jahren Mitglied einer Freimaurerloge in Berlin. Der Mysterienbund habe ihn davor bewahrt, lebenslänglich nur über das Wetter reden zu müssen. Statt dessen fand er ein Forum gleichgesinnter Männer, um über Gott und die Welt sprechen zu können. Ein Portrait ■ von Uta Andresen
Lessing, Herder, Fichte, Goethe – will man den Freimaurern Glauben schenken, waren diese Dichter und Philosophen begeisterte Logenbrüder. Tatsächlich aber standen Deutschlands Kultur- und Bildungsschaffende den Maurern eher skeptisch gegenüber. Eine Enthüllungsgeschichte ■ von Volker Weidermann
Am 22. Dezember vergangenen Jahres wurde ein kleines Dorf in der Zentralregion des mexikanischen Bundesstaates Chiapas schlagartig weltberühmt: Acteal. 45 unbewaffnete Menschen, darunter 21 Frauen und 15 Kinder, wurden brutal getötet. Die Mörder: Indigenas aus der Nachbarschaft, ausgestattet mit Waffen und Logistik von den lokalen Behörden. Nach dem Aufstand der zapatistischen Guerilla Anfang 1994 militarisierte die Regierung die Region – unter Einsatz der Armee und mit dem Aufbau paramilitärischer Einheiten. Nach dem Massaker von Acteal sprach die Regierung von „Familienkonflikten“ – und hatte nicht ganz unrecht: Tatsächlich waren hier uralte Konflikte zwischen Familien und Dörfern ausgenutzt und von oben mit Waffen versorgt worden. Wie sich Mexikos ewige Regierungspartei PRI in Zentralchiapas mit allen Mitteln gegen den Zerfall ihrer Macht wehrt: Ein Lehrstück aus dem Mikrokosmos ■ Von Anne Huffschmid
Der Verteidigungsausschuß hat die Untersuchung der rechtsextremistischen Vorfälle gestern aufgenommen. Rechtsextremist Roeder blieb vor der Tür ■ Aus Bonn Bettina Gaus