■ Mehr als 100.000 meist junge Menschen werden vom kommenden Mittwoch an den Evangelischen Kirchentag in Stuttgart besuchen. Die Veranstaltung steht unter dem Motto: „Ihr seid das Salz der Erde“. Erwartet wird ein Happening, das politisch nur schlichte Antworten auf komplexe Fragen zu geben weiß. Der Vorsatz lautet offiziell: „Wie werden wir am wenigsten schuldig?“ Man will sich also nicht die Hände schmutzig machen, schon gar nicht mit Realpolitik. Eine Kritik des deutschen Protesantismus von HerbertAmmon
■ Immer mehr führende SPD-Politiker fordern eine befristete Feuerpause der Nato in Jugoslawien. Statt dessen solle verhandelt und über die Fehler der Balkanpolitik diskutiert werden. Bundeskanzler Schröder ruft die Partei zur Geschlossenheit auf
■ Der grüne Außenminister auf Kinkels Spuren: Verzicht auf Verurteilung Pekings in der UN-Menschenrechtskommission. Angeblich noch keine endgültige Festlegung
■ An diesem Wochenende beginnt bundesweit die Unterschriftensammlung gegen die doppelte Staatsbürgerschaft. Selbst unter den Anhängern der Union ist ein Drittel dagegen. Viele Organisationen kündigen für heute Proteste an
■ Ostdeutsche Parteidissidenten organisieren den Widerstand in der SPD gegen den „Schmusekurs mit der PDS“ – er gefährde die Chancen von Rot-Grün. Bündnispartner im Westen ist der konservative „Seeheimer Kreis“
■ Keine sichtbaren Fortschritte bei den Nahost-Verhandlungen in London. Nur die Palästinenser haben sich bewegt. Sie verzichten auf Jerusalem als ihre Hauptstadt
■ Deutsche Bischöfe sollen die katholischen Beratungsstellen anweisen, keine Bescheinigungen für die Abtreibung mehr auszustellen. Bischofskonferenz geht seit Sonntag mit dem Papstbrief schwanger. Ergebnis wird heute erwartet
■ Bulgariens Staatschef Stojanow will Expertenregierung unter Führung der unbeliebten Sozialisten ernennen. Gewerkschaften drohen mit Generalstreik. Sie wollen die Abwahl der sozialistischen Mehrheit im Parlament
■ Der Friedensprozeß in Nordirland steht nach dem IRA-Anschlag in London wieder vor einer Zerreißprobe. Die IRA weist alle Schuld von sich. „Major und die Unionisten haben die Chance für die Lösung des Konflikts vertan.“
■ FPÖ-Chef Jörg Haider konnte sich bei den österreichischen Parlamentswahlen nur unwesentlich verbessern. Sozialdemokraten gewinnen drei Prozent dazu und stellen weiterhin die stärkste Fraktion. Grüne verlieren stark