Im Jahr 2010 wurden 914 Tier- und Pflanzenarten neu als bedroht klassifiziert. Für viele der vom Aussterben bedrohten Arten gibt es kaum mehr Lebensraum.
Drei Viertel aller Korallenriffe sind bedroht. Die Klimaerwärmung ist ein Problem. Aber auch: immer rabiatere Fischereimethoden – mit Sprengstoff und mit Gift.
Die Meere sind stark überfischt, die Flotten so groß wie eh und je. Erstmals haben die EU-Agrarminister nun Vorschläge für Fangquoten in Nordsee und Nordatlantik berücksichtigt.
FORSCHUNG Zehn Jahre durchkämmten 2.700 Forscher die Weltmeere und beobachteten 137.000 Arten. Die Wissenschaftler würden gern alle 20 Jahre zählen, doch die Finanzierung solcher Projekte ist unklar
NATUR Die 3.000 größten Unternehmen der Welt verursachen jedes Jahr Umweltschäden von 1,7 Billionen Euro – und entziehen sich selbst die Geschäftsgrundlage, warnen die UN
Tausende Meereslebewesen reisen im Ballastwasser von Schiffen rund um die Welt. In fremden Ökosystemen richten sie Schäden in Milliardenhöhe an, berichtet die Umweltstiftung WWF.
Das Abholzen der Wälder wird die Menschheit jährlich mit sechs Prozent der globalen Wirtschaftsleistung bezahlen, zeigt eine Studie. Die Natur zu schützen wäre billiger.
Auf Länder, die Geld für Schutzgebiete geben, hofft UN-Exekutivsekretär Ahmed Djoghlaf. Deutschland müsse mit gutem Beispiel vorangehen. Die Bonner Biodiversitätskonferenz ist seiner Meinung nach schon zur Halbzeit ein Erfolg
Es wird eng: Laut einer WWF-Studie kann das Artensterben bis 2010 nicht gestoppt werden. Naturschützer kritisieren vor allem den stiefmütterlichen Umgang mit bestehenden Nauturschutzgebieten.
Tiere und Pflanzen haben auch einen volkswirtschaftlichen Nutzen. Selbst wenn tausende Arten in einem Wald leben: Verschwinden sollte keine einzige. Denn viele sind auch eine Reserve für die Zukunft