Die Regierung entscheidet heute, wie viel Dreck deutsche Unternehmen zukünftig in die Luft blasen dürfen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) muss dabei einen Konflikt zwischen EU-Umweltkommissar Stavros Dimas und der Industrie schlichten
Das Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung startet die Initiative TheCompensators. Über sie kann jeder ab sofort Verschmutzungsrechte kaufen – und vernichten lassen. Die Idee: Emissionszertifkate für die Industrie werden knapp und teuer
EU einigt sich auf eine neue Chemikalienverordnung für die Gemeinschaft. Damit sollen 30.000 unerforschte Stoffe auf ihre Gefährlichkeit untersucht werden. Kompromiss sieht weniger Tierversuche und mehr Ausnahmen für die Wirtschaft vor
Viele Unternehmen verzichten freiwillig auf gefährliche Chemikalien in Kleidung, Spielzeug und Handys. Bei den übrigen sollte die EU mit ihrer Chemikalienrichtlinie Reach nachhelfen, findet neben Greenpeace auch der Textilkonzern H & M
Die Europaparlamentarier finden den Vorschlag der Kommission für eine neue Richtlinie zu hart. Sie fordern neue Grenzwerte erst ab 2015, und die Bürger sollen die Mikropartikel 55 statt 35 Tage im Jahr einatmen dürfen. Umweltschützer sind entsetzt
Bundesländer lenken bei der steuerlichen Förderung für Rußfilter ein: Wer sein Auto nachrüstet, soll ab nächstem Jahr 330 Euro bekommen. Wer ohne fährt, zahlt Zuschlag. Umweltschützer fordern indes Strafe für alle, die Neuwagen ohne Filter kaufen
An 28 Messstellen hat die Konzentration der gefährlichen Partikel in diesem Jahr schon das erlaubte Maß überschritten. Deshalb fordern die Länder jetzt – neue Grenzwerte. Die Bundesregierung lässt sich jedoch nicht beirren
Neue Funde der Chemikalie Isopropylthioxanthon in Säften und Wellnessdrinks: Während die Deutsche Umwelthilfe vor Risiken für Gesundheit und Getränkeindustrie warnt, sieht Verbraucherminister Horst Seehofer „keinen Handlungsbedarf“
Die gute Nachricht: In Deutschland verkaufte Lebensmittel sind nur selten giftbelastet. Die schlechte: Gemüse, Obst oder Fisch sind es überdurchschnittlich oft
Obwohl sich die Warnungen vor gefährlicher Chemie in Alltagsgegenständen häufen, setzen Merkel & Co. andere Prioritäten: Sie wollen die Anforderungen der geplanten EU-Richtlinie an die Produzenten senken und so wirksame Kontrollen verhindern
Nicht nur in Italien, sondern auch in Deutschland hat Hersteller Milupa Milchprodukte verkauft, die mit einem Stabilisator aus der Verpackung verunreinigt waren