Frostige Stimmung bei Gerhard Schröders Rede zur aktuellen Lage vor 600 IG-Metall-Delegierten in Hannover. Der Bundeskanzler stößt mit seinen Reformvorschlägen auf breite Ablehnung und erntet mehr Pfiffe und Buhrufe als Applaus
Vor der Abstimmung über die Arbeitsmarktgesetze am 17. Oktober gibt Rot-Grün eine wirklich große Theatervorstellung, bei der eines schon jetzt unumstößlich feststeht: Die eigene Mehrheit im Bundestag ist sicher – egal wie die Abstimmung ausgeht
Deutsch-französisches Milliardenprogramm werde kaum neue Jobs schaffen, meint die Mehrheit der Wirtschaftsforscher. Sie befürchten, dass der Stabilitätspakt außer Kraft gesetzt wird. Minderheitenvotum: Maastricht renovieren, mehr Geld ausgeben
DGB befürchtet „ausgefranste“ Erwerbsbiografie durch Rürup-Rentenpläne. Engelen-Kefer: Reformen gehen an denMenschen vorbei. Bert Rürup: Rentenpläne müssen notfalls auch gegen den Willen der Gewerkschaften umgesetzt werden
Arbeitslosenzahl im Mai leicht gesunken, aber nur im Vergleich zum Vormonat. Mit über 4,3 Millionen höchster Mai-Stand seit der Wiedervereinigung. Regierung bleibt entsprechend vorsichtig. Frauenrat fordert Maßnahmen von Kanzler Schröder
Weil noch 150.000 Schulabgänger keine Lehrstelle haben: Regierung storniert die Ausbildernorm, setzt das Meisterprivileg schrittweise außer Kraft und droht der Wirtschaft mit einer Ausbildungsplatzabgabe. Handwerk: „Das zieht uns nach unten“
Bundeskanzler Schröder will Gespräche zum Bündnis für Arbeit „ohne Tabus“. Inzwischen hat sich der Streit ausgeweitet – mit neuen Kontrahenten und neue Themen. BDI-Präsident fordert mehrere Nullrunden für Rentner, Regierung dementiert
Der Arbeitsmarktreformer kritisiert die Umsetzung seines Konzepts, das Wirtschaftslobby, Gewerkschaften und rot-grüne Regierung verwässert hätten. Zwei Millionen neue Jobs seien jetzt illusorisch. CDU will Einfluss der Gewerkschaften begrenzen
Einfache Dienstleistungen sind die Jobs der Zukunft. Aber wer finanziert sie?Der Steuerzahler – wenn es nach den Vorstellungen von Arbeitsvermittler Gerster geht
Die Zeitarbeitsbranche schlägt der Union ein Schnippchen: Sie einigt sich mit Wirtschaftsminister Clement auf Tarifverträge. Damit hat die CDU nicht gerechnet. Sie wollte den Firmen gefallen, indem sie den Verzicht auf Tarife für die Branche verlangte