Das Hansa Theater ist tot. Es lebe das Hansa Theater. Der Bühnenmeister von früher hat es wieder aufgemacht. Idealismus pur und der Glaube an den Boulevard sind am Werk. Heute ist Premiere
Die, die sich für die besseren Menschen halten, tragen am Ende die Hörner. Nur wer bei sich bleibt, bleibt Mensch: Theaterprojekt mit Ionescos „Nashörnern“ in der forensischen Psychiatrie
■ Vom Leben in der Betonsiedlung: „Dämmerung“ ist die erste Inszenierung der Nachwuchsgruppe Tank 1. Im MOKS zeigte sie dichtes Schauspiel mit reduzierten Mitteln
Zicken unter sich: In Aby Morgans Stück „Palast (Splendour)“ hangeln sich vier Frauen beim Smalltalk über die Abgründe eines vergessenen Krieges hinweg. Doch an der Schaubühne bleibt es beim bösartigen Geplänkel
Realitätsverlust und Austauschbarkeit, nur Erwartung, nie Erfüllung: Stefan Puchers „Drei Schwestern“ aus dem Schauspielhaus Zürich eröffnete mit minimalistischem Spiel und glasklarem Text das 39. Berliner Theatertreffen
Bis zur Schmerzgrenze normal: In „Bash – Stücke der letzten Tage“ hat der US-Dramatiker Neil LaBute die Bekenntnisse von Mördern gesammelt. Jetzt wurden die Monologe in Peter Zadeks Bearbeitung am Deutschen Theater aufgeführt
Auf der Suche nach dem eindeutigen Wort: In Jörg Lukas Matthaeis karger Inszenierung von Heinrich von Kleists „Penthesilea“ geraten die Schauspieler in ihrer körperllichen Präsenz bedrohlich an den Rand des Geschehens
Sympathischer Trosttext in Zeiten großer Mutlosigkeit: Jutta Lampe gelingt es in Edith Clevers Inszenierung von Samuel Becketts „Glückliche Tage“ am BE, dass wir uns alle intensiv mit der Winnie in uns auseinander setzen
Schwämmchentechnik, Baustellenlampen und arabische Gewänder: Thomas Langhoff kehrt nach Berlin mit einer szenisch zurückhaltenden Interpretation von Goethes „Iphigenie auf Tauris“ am Maxim Gorki Theater zurück
Wenn die Herta und der Heinz sich Geschichten erzählen: Jo Fabian verabschiedet sich am Hebbel-Theater mit „Die Idioten“ ins elitäre Niemandsland. Dagegen helfen auch die Schlager des 1. Musikzugs der Berliner Feuerwehr nicht
Die letzten Minuten im Leben der RAF-Frauen Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin und Irmgard Möller: Die Theatergruppe Kollontai mit „Stammheim Proben“ unter der Regie von Fred Kelemen in den Sophiensälen
Wenn Berlin träumt: Mit seiner choreographierten Lesung „REM-Phase III“ lässt das Theater zum westlichen Stadthirschen kleine Nachtgeschichten, notiert aus den Jahren von 1989 bis 2001, durch den Saal kullern
Nicht zu glauben, dass dahinter keine Absicht steckt: Claus Peymann zeichnet im Berliner Ensemble mit seinem neuen „Nathan der Weise“ grobe Figuren und lässt die dramaturgischen Wendemanöver Lessings krachen und quietschen
„4.48 Psychose“ oder die Todesarten der Generation Golf: Falk Richter inszeniert Sarah Kane letztes Theaterstück hochgeschraubt an der Schaubühne – als sei heute die Psychose das, was bei der Kameliendame die Tuberkulose war