Die Nazis nutzten den Aal als Fettfisch für die Wehrmachtssoldaten, um Devisen für den Krieg zu sparen. Ideologisch aber scheiterten sie – ein Wanderfisch lässt sich nicht von der Schollenpropaganda vereinnahmen
Vier international bekannte Aalforscher wurden ab 1933 als Juden verfolgt, davon zwei in Hamburg: Hans Lübbert und Ernst Ehrenbaum. Am schnellsten war der „Fischerbote“: Er strich sie noch im Januar-Heft aus seinem Impressum
Schon vor der Vogelgrippe hat Matthias Göritz einen Roman über den Ausbruch einer Epidemie auf einer Gänsemastfarm geschrieben. Ein Gespräch mit dem Schriftsteller über das Tabu der industriellen Geflügelproduktion und den Symbolwert des Vogels als Mittler zwischen Himmel und Erde
Heinz Sielmann, der Vater vieler Fernsehtiere, bekommt am Sonntag für sein Lebenswerk den Ehrenpreis der Deutschen Umweltstiftung. Der 88-Jährige lebt heute teils in München, teils im niedersächsischen Duderstadt, wo er gemeinsam mit seiner Frau Inge ein Natur-Erlebniszentrum aufgebaut hat
Als reaktionär werden Heinz Sielmanns Tierfilme oft kritisiert. Zu Unrecht, sagt der Filmwissenschaftler Vinzenz Hediger. Für ihn sind es Archive des Verschwindens, die bedrohten Arten ein Nachleben sichern
Sitz, Platz, Fuß, Aus. Kein Köter kommt von selbst auf die Idee, diesen Befehlen Folge zu leisten. Abhilfe versprechen die zahlreichen Hundetrainer, deren Ausbildung – wenn sie denn eine haben – nicht gerade billig ist. Dennoch sind die Kurse des Experten Michael Grewe Monate im voraus ausgebucht
Per Gesetz wollen die Länder Hundebisse verhindern. Doch außer in Hamburg – wo im Herbst eine allgemeine Anlein-Pflicht beschlossen wird – muss ein norddeutscher Hund entweder einer bestimmten Rasse angehören oder schon einmal zugeschnappt haben, um als „gefährlich“ zu gelten. Nur dann muss er unter Auflagen gehalten werden
Als Motten durchs Museum hotten: Die Kunsthalle ermöglicht mit Lili Fischers „Werkgruppe Falter“ nähere Bekanntschaft oder gar Identifikation mit einem unterschätzten Mitbewohner §
„Wackerer Persianer aus Namibia“, „Bisamratten aus Asien“ und „Merino-Lammfelle aus Deutschland“. Der Zentralverband des Kürschnerhandwerks hatte geladen. Statt Protesten von Tierschützern klickten die Digitalkameras
Forellen nachstellen und mit Frauen ins Feld gehen: Der Wolf, der Partisan, der Jagdtrieb, die Lust zu morden und das sexuelle Begehren gehören zusammen. Das zeigen auch die Bücher des montenegrinischen Widerstandsführer Milovan Djilas und des Schweizer Psychoanalytikers Paul Parin
Grzimek, Sielmann, Hass und Co. bereiteten den Boden für die Ökologiebewegung. Ihre Fernsehtierfilme haben vermutlich mehr zum Schutz der Wildnis beigetragen als alle Bücher und Aufrufe zusammen ■ Von Michael Miersch