Zu Silvester läuft der "Solidarpakt" aus. Landesangestellte bekommen dann mehr Geld für mehr Arbeit. Gewerkschaften fordern schnelle Anpassung an bundesweite Tarife. Der Senat will das nur schrittweise.
Der sogenannte Solidarpakt bedeutete Lohnverzicht und Mehrbelastung, sagt die Tempelhof-Schöneberger Personalrätin Gabriele Pott. Statt weiter Stellen im öffentlichen Dienst abzubauen, solle das Land mehr Azubis übernehmen.
Erster Erfolg für die protestierenden Studis an der Humboldt-Uni: Bis zum Semesterende werden die Anwesenheitskontrollen in den Lehrveranstaltungen ausgesetzt.
Die Universitäten räumen ein, selbst Fehler bei der Umstellung auf Bachelor- und Master-Studiengänge gemacht zu haben. Doch Veränderungen gibt es, wenn überhaupt, nur sehr langsam.
Berlin hat seine ersten Uni-Besetzungen in diesem Herbst: FU-Studenten richten sich in einem Hörsaal in der Silberlaube ein, und an der HU wird das Audimax besetzt.
Der FDP-Bezirksverordnete Malte Priesmeyer wundert sich, dass sein Rathausbüro trotz Putzstreiks gereinigt wurde. Die Gewerkschaft verspricht nachzubessern, die taz bittet um Streikhinweise.
Die Koalition hat ihr Mindestlohngesetz von der allgemeinen Pflicht zur Tariftreue befreit. Das Abgeordnetenhaus diskutiert darüber, ohne den Entwurf zu kennen.
12.000 kleine und große Menschen gehen für mehr Betreuung in den Kitas auf die Straße. Zwischen Luftballons wird geklatscht, gesungen und der Bauch gestreichelt.
Anarcho-Gewerkschaft ruft zum Boykott gegen das Kino Babylon Mitte. Der Streit gipfelt in einen Polizeieinsatz und eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs.
Der Senat will Junglehrer besser bezahlen, doch der Hauptpersonalrat legt Widerspruch ein. Er will noch mehr Geld - und davon sollen alle Lehrer profitieren.
Die Einigung im Tarifstreit ist das Ergebnis monatelangen Streits. Viel mehr im Geldbeutel bringt die Neuregelung den Beschäftigten nicht - 65 Euro im Monat für jeden. Das Schönste ist: In einem Jahr muss neu verhandelt werden.
Gewerkschaft ruft zu einwöchiger Arbeitsniederlegung an Schulen und Kitas. Eltern unterstützen die Forderung nach mehr Lohn, klagen aber über Unterrichtsausfall. Horte organisieren Notfallpläne
Die IG Metall weitet ihre Warnstreiks aus. Trotz drohender Wirtschaftskrise beharrt sie auf 8 Prozent mehr Lohn. Die Taktik: Bestreikt werden sollen vor allem Betriebe mit vollen Auftragsbüchern.
Wer trotz Streik sein Auto anmelden will, braucht Sitzfleisch. Erst nach drei bis fünf Stunden kommt man an die Reihe. Das freut die Betreiber der kleinen Buden rund um die Kfz-Zulassungsstelle. Die übernehmen das Warten für 30 Euro