Mit der "Orestie" ist der Mythos aus dem Schauspielhaus Frankfurt in das antike Theater von Epidauros gereist. Regisseurin Karin Neuhäuser zeigt sich dem Sternenhimmel über ihr gewachsen.
Das gigantische Blechbläserfestival in dem serbischen Dorf Guca zieht kein "Musikantenstadl"-Publikum, sondern hunderttausende junge Leute aus der ganzen Welt an.
Man unterhält sich prächtig mit der Saison 06/07 beim Theatertreffen in Berlin: mit großen Massakern unter Tulpen, Dienstmädchen als den schärfsten Kritikern der Gewinner der Globalisierung und betörend traurigen Liebesgeschichten. Und leidet nur ein wenig am Phantomschmerz, dass etwas fehlt
Ein Herz für junge Schnösel: Selten wirken die Helden von Goethe und Shakespeare so heutig wie unter der Regie von Jan Bosse. Er ist gleich zweimal zum Theatertreffen eingeladen. Ein Porträt
Man stirbt nicht mehr an seinen Überzeugungen, sondern weil man keine mehr hat: Geschichte auf dem Theater. Die Sehnsucht nach Positionsbeziehung beschäftigt die Regisseure, die zum Berliner Theatertreffen eingeladen sind, aber auch das Verrauschen von Haltung im Meer der Zeichen
Mehr Taschengeld, weniger Revolution: In Jossi Wielers Inszenierung von Elfriede Jelineks RAF-Stück „Ulrike Maria Stuart“ an den Münchner Kammerspielen scheint Politik nur noch Vorwand für Fehden der Eifersucht. Das Sehnen nach dem Mann pfuscht auch der Emanzipation ins Handwerk
Nepal trifft Singapur via Lingen: Das Weltkindertheater-Fest knüpft Verbindungen, setzt auf Fremdheitserfahrung – und erzeugt Konzentration. Ein Gespräch mit Norbert Radermacher
„Wenn ich mich auf eine Kunstrichtung beziehe, dann auf die deutsche Romantik.“ Er nennt sich Peter Licht und singt „Lieder vom Ende des Kapitalismus“. Ein Gespräch über den deutschesten aller Namen, die reine Schönheit der Natur und das Ziel allen vernünftigen Handelns: das Ende des Kapitalismus
Ausflug in die allzu heile Welt Norwegens: Armin Petras inszeniert Georg Büchners „Lenz“ in Oslo, der hier als heitere Burleske rezipiert und als comedyhaftes Belustigungsstück missverstanden wird. Das tut dem Erfolg der Inszenierung keinen Abbruch
Die Berliner Volksbühne nimmt das Theater sportlich: Frank Castorf beschwört die anarchische Potenz von „Im Dickicht der Städte“. Brecht behandelt er als Klassiker – und sich selbst auch
Veränderung beginnt mit dem Singen im Chor. Eine gewagte These, die derzeit zunehmend am Theater ausprobiert wird. In Stuttgart entstand so „Kirchenlieder. Ein Chorprojekt“
Hemmungslose Animation, Sex und Sambarhythmen: Die Berliner Volksbühne brasilianisiert sich mit „Krieg im Sertão“ des Teatro Oficina Uzyna Uzona aus São Paulo. Es verhandelt die Geburt des modernen Brasilien als exzessives Mitmachdrama
Keine Dichterworte im Cour d’honneur! Keine großen Namen auf den Plakaten! Das Festival von Avignon bangt um seine Identität. Dabei kommen Poesie und Pathos auch diesmal nicht zu kurz
Überhöht und schrill, mit viel Krach und viel Sex, und trotzdem ein Abend mit herzzerreißenden, sentimentalen Momenten: Frank Castorfs „Berlin Alexanderplatz“-Inszenierung im Palast der Republik in Berlin