■ Italien ändert seine Flüchtlingspolitik. Die Roma, die am Dienstag vor der Küste Montenegros ertranken, wären, hätten sie Italien erreicht, sofort wieder ausgewiesen worden
Jahrzehntelang standen sich Linke und Vertriebene in erbitterter Feindschaft gegenüber. Den Linken war das Vertreibungsschicksal der Deutschen aus dem Osten gleichgültig, wenn sie es nicht sogar als gerechte Strafe für die Verbrechen der Nazis ansahen. Jetzt beginnen die erstarrten Fronten aufzuweichen. In Ostmitteleuropa haben sich demokratische Gesellschaften gegründet, die Massenvertreibungen im ehemaligen Jugoslawien führten auch bei der Linken zu einer Sensibilisierung Flüctenden und Vertriebeen gegenüber. Ein Versuch einer Annäherung ■ von Christian Semler
■ Tausende Kosovo-Albaner werden vertrieben. Die Flüchtlinge berichten über serbische Greueltaten. Bislang schwerste Bombenangriffe in Belgrad. UN-Sicherheitsrat sehr besorgt
■ Arben Xhaferi, Vorsitzender der „Demokratischen Partei der Albaner“ (PDSH) in Makedonien, ist froh über die Anwesenheit westlicher Vertreter in seinem Land und hofft auf weiteres Engagement
■ Heute verhandeln SPD und Grüne über Innere Sicherheit und Immigration. Eine Reform des Staatsbürgerschaftsrechts ist sicher, ein Zuwanderungsgesetz gibt es wohl nur als Arbeitsauftrag
■ Gestern feierte der Bund der Vertriebenen in Berlin seinen "Tag der Heimat". Seit in Erika Steinbach erstmals eine Nachgeborene den Verband leitet, sind die Töne schärfer denn je
■ Auf dem Sudetendeutschen Tag knüpft Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber die EU-Aufnahme Tschechiens an Bedingungen. Außenminister Klaus Kinkel: Unverantwortlich
■ Frantisek Cerny, tschechischer Botschafter in Bonn, sieht durch Stoibers Äußerungen die deutsch-tschechischen Beziehungen erneut belastet und hofft auf eine Klarstellung der Bundesregierung