Der Begriff „Bevölkerung“ wird vom Grundgesetz definiert: In Berlin versuchte Hans Haacke die Missverständnisse um sein Kunstprojekt für den Reichstag aufzuklären
Die Serben in der Stadt Orahovac fürchten sich vor den Albanern. Sie leben auf engstem Raum in der direkten Umgebung der Kirche. Beschützt werden sie von einem deutschen Panzer ■ Aus Orahovac Erich Rathfelder
■ Auch Vertreter der serbischen Opposition fordern eine „Kantonisierung“ des Kosovo. Grundlage ist ein neues Planspiel der berüchtigten Akademie der Wissenschaft und Künste
Das wohlhabende Bauerndorf Loxha stand ganz oben auf der Zerstörungsliste der serbischen Armee. Kein Haus blieb heil. Nun baut das Rote Kreuz es wieder auf ■ Aus Loxha Philipp Maußhardt
Kosovo-albanische Bevölkerung empört über Kouchner-Erlass, der serbische Gesetze wieder in Kraft setzt. Familien fordern Freilassung der nach Serbien verschleppten Gefangenen ■ Aus Prizren Erich Rathfelder
Die geteilte Erinnerung Was fünfzig Jahre bundesdeutsches Grundgesetz mit Dederonbeuteln aus der DDR und den Schwermetallrockern von Rammstein zu tun haben. XXVIII. und letzter Teil der Serie „50 Jahre neues Deutschland“ mit einigen Anmerkungen zum Stand des Ost-West-Konflikts ■ von Jens König
Im orthodoxen Priesterseminar von Prizren im Kosovo haben Serben und Roma, aber eben auch Albaner Zuflucht gefunden. Sie haben eines gemeinsam: Alle haben sie Angst vor der Rache der Albaner ■ Aus Prizren Thomas Schmid
Die Schriftstellerin Daniela Dahn kämpft mit ihren Büchern gegen die Selbstgerechtigkeit des Westens. Sie gilt als „Stimme des Ostens“. Aber wie klingt eine ostdeutsche Stimme? Wer wird dazu gemacht? Von wem? Und vor allem: warum? Müssen ostdeutsche Stimmen so sein, wie der Westen denkt, daß der Osten ist? Sind sie gar eine Erfindung des Westens? Vor allem westdeutsche Medien haben aus Daniela Dahn eine ostdeutsche Jeanne d'Arc gemacht. Die Schriftstellerin wehrt sich gegen diese Stilisierung – um a Ende doch die Rolle der heiligen Johanna zu spielen. Eine Spurensuche ■ von Jens König
Wer vor zwanzig Jahren als junger Mensch etwas auf sich hielt, setzte alles daran, sich als Außenseiter, ja als Rebell, Freak oder Widerständler zu profilieren. Ein Verweigerer dieser Rollenmodelle geriet schnell in Verdacht, Spießer zu sein, Kleinbürger und Duckmäuser. Also ein Mensch, der die schlechten bestehenden Verhältnisse beschönigt und kleingeistig verteidigt: Ein modernes Schmuddelkind, mit dem niemand spielen wollte. Heutzutage wirkt das Vokabular, wirken die Ikonen des Rebellischen nur nch aufreizend und komisch. Auch deshalb, weil sich mittlerweile selbst Unternehmer oder Funktionäre der F.D.P. gerne als Barrikadenkämpfer gegen die versteinerten Verhältnisse feiern lassen – ganz ohne Ironie. Portraits, Glossen und ein Essay über den stillen Tod der klassischen Heldenfigur der siebziger Jahre ■ Von Michael Rutschky
In Berlin und anderswo wird derzeit eifrig abgeschoben. Hunderttausend Kriegsflüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien sollen noch dieses Jahr zurück, lautet das Plansoll der Bundesregierung. In was für ein Land aber die Flüchtigen zurückkehren, darüber herrscht wenig Klarheit. Zumindest eines steht fest: Die Zurückgebliebenen, die den Krieg ausgehalten haben, wollen die jetzt eintreffenden Menschen nicht. Die ethnischen Mehrheiten die Minderheiten schon gar nicht. Ein Dossier über die Unmöglichkei der Heimkehr ■ Aus Sarajevo und Mijace Erich Rathfelder