In Deutschland müssen alle Kinder in die Schule gehen. Alle? Für Flüchtlingskinder gilt das nicht. Auch wenn die Familien schon jahrelang in der Bundesrepublik leben, schalten sich die Behörden oft nicht ein. So wird der Schulbesuch zu einem Privileg, um das man lange kämpfen muss
Am heutigen Tag des Lehrers besteht wenig Aussicht, dass der Berufsstand seinen legendären Ruf wiedererlangt: Weniger Studierende, wenige berufszufriedene Lehrer und keine koordinierte Haltung der Kultusminister. Verband Bildung und Erziehung will Staatsoberhaupt anrufen
Bundestagspräsidentin a. D. Rita Süssmuth wendet sich von der dreigliedrigen Schule ab. Das „ständische Schulwesen“ wird einer Wissensgesellschaft nicht gerecht. Die CDU-Politikerin will eine Lernkultur, in der wir bei den Stärken der Schüler ansetzen
Erste Erfahrungen aus Ganztagsschulen zeigen: Das Verlängern des Schultags in den Nachmittag hinein verändert nicht allein die in der Schule verbrachte Zeit, sondern auch das Lernen und die Atmosphäre zwischen LehrerInnen und SchülerInnen
Schulen und Lernen gelingen besser, wenn sie basisdemokratisch organisiert werden, ist Michael Sappir überzeugt, der eine Jerusalemer Schule besucht. Denn die Schüler bestimmen dann die Regeln. Und sie suchen sich selbst aus, was sie lernen wollen. Formales Lernen setzt Familien unter Druck
Die starken bayerischen Haupt- und Realschulen tragen entscheidend zum Sieg des Freistaates im nationalen Pisa-Test bei. Die CSU sieht das gegliederte Schulsystem bestätigt, doch Kritiker werten dies als Indiz gegen die frühe Auslese. Denn fast die Hälfte der Nichtgymnasiasten ist fit fürs Gymnasium
Bildungssenator Willi Lemke fühlt sich als „Gewinner“, weil Bremen – obwohl immer noch Schlusslicht im Pisa-Ranking – deutliche Punktzuwächse verzeichnen kann
Migrantenkinder tun sich schwer mit Schule, und ihre Eltern verstehen die deutsche Penne nicht. In Berlin arbeiten engagierte MigrantInnen mit Schulen und Eltern zusammen. Mit Erfolg. Sie bringen zu Stande, was Sozialwissenschaftler fordern: interkulturelle Kompetenz statt gleichgültiger Toleranz
Weil die frühe Auslese in den Schulen Kinder aus bildungsfernen Schichten schwer benachteiligt. Ute Erdsiek-Rave (SPD) ist die einzige Bildungsministerin Deutschlands, die von der dreigliedrigen Schule weg will. Mit Hilfe von Eltern und Gesellschaft will sie im Norden Gemeinschaftsschulen gründen
Die Dresdner Schauburg zeigt SchülerInnen Filme wie „Jud Süß“ oder „Kombat Sechzehn“. Die anschließenden Diskussionen im Kino zeigen, wie beschränkt die Möglichkeiten des „Kinoseminars gegen Rechtsextremismus“ sind. Und wie wenig Sachsens pädagogische Einrichtungen unternehmen