Christoph Marthaler macht in Zürich eine amtliche Uraufführung: „Synchron“ von Thomas Hürlimann ist eine Komödie über das Elend ungleichzeitiger Paarrede und anderer asynchroner Wiederholungen
Das Leben ist noch immer ein ziemlich langer und ruhiger Fluss: John Bergers „Auf dem Weg zur Hochzeit“ unter der Regie von Brigitte Landes im Hamburger Schauspielhaus
Die heitere und reine Luft der Schönheit und dumpfe Räume mit Hirschgeweihen: Leander Haußmann inszeniert am Berliner Ensemble Shakespeares Sommernachtstraum, Staffan Valdemar Holm am Deutschen Theater „Was ihr wollt“
Bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin: Sebastian Hartmann inszeniert Christa Wolfs „Geteilten Himmel“ an der Berliner Volksbühne. Szenen aus der Zeit, als alles weltpolitische Bedeutung hatte
Schwarzweiß war gestern, heute ist bunt: Die Magdeburger Kammerspiele segeln radikal westwärts, unter neuer Indendanz und mit zeitnahen Stücken zwischen Sozialwohnung, Chatroom und Bordell
Salzstreuer in Salzburg und andere Ungeheuerlichkeiten: Die Londoner Gruppe Primitive Science pflegt die Konstruktion des Geheimnisvollen. Bei den Salzburger Festspielen wird ihr – selbstredend unergründliches – „Invisible College“ uraufgeführt
Der Theaterregisseur und Schriftsteller Einar Schleef ist tot. 57-jährig starb er bereits am 21. Juli an einem Herzleiden in Berlin. Ein Monolog aus seinem bisher unveröffentlichten Stück „Lange Nacht“
Mit Trompeten und Chören aus dem Osten in den Westen und zurück: Einar Schleef war ein höchst und vielfach begabter Außenseiter, dem die verdiente Anerkennung erst spät zuteil wurde. Noch bleibt er als Autor zu entdecken
Die Berliner Volksbühne zieht mit der „Rollenden Road Show“ aus dem Themenpark Mitte in die Bezirke. Erkenntnisse aus der Pampa: Der Proletarier an sich ist eine ziemlich uncoole Angelegenheit
Zombies der Geschichte und der Avantgarde: Unter Barbara Mundels neuer Intendanz wurde in Luzern Philippe Minyanas „Das Totenhaus“ uraufgeführt ■ Von Tobi Müller
Eine szenische Fassung von Albert Ostermaiers Gedichtband „Heartcore“ verwandelt in München Sprache in Rausch(en) statt Bilder und liegt so goldrichtig ■ Von Sabine Leucht
Der Weltuntergang ist schwieriger, als man denkt. Vera Kissels „Die Apokalypseder Marita Kolomak“, uraufgeführt in Düsseldorf, probt ihn mit privater Schizophrenie
Die Deutschschweizer Theater suchen nach Veränderung. Dass es auch dabei nicht ohne Klischees geht, zeigte die Premiere von „Walk About“ in Zürich ■ Von Tobi Müller