Wanderer zwischen den deutschen Staaten, Wegbereiter des politischen Aufbruchs: Peter Palitzsch, einer der wichtigsten Theaterregisseure der Nachkriegszeit, ist tot
Überzeugt von der eigenen Ideologiefreiheit: Sophie Dannenbergs „Das bleiche Herz der Revolution“ ist eine spätpubertäre, eher private und tragisch dumme Abrechnung mit der Generation der 68er
Am Montag hat die ARD eine Studie zum Einfluss der Stasi auf das Westfernsehen vorgestellt, morgen startet die Dokumentation „Operation Fernsehen“ – liegen nun endlich alle Karten auf dem Tisch?
Das Unbehagen am deutschen WM-Sieg 1954 ist Vergangenheit. Heute blickt man nostalgisch zurück auf einen deutschen Kampffußball, der längst an sein Ende gekommen ist. Dabei wiederholt sich das Wunder von Bern aktuell bei der EM: Fußball stiftet gefühlte Identität – auch eine europäische
Am 4. Juli 1954 gewann Deutschland in Bern die Fußballweltmeisterschaft. Und damit ein Bewusstsein als Zivilgesellschaft. Der Publizist Arthur Heinrich über das „Wir sind wieder da“-Gefühl und Nationalismus
„Schwarz“ waren die finsteren rechten Elterngestalten. „Grün“ war eine rebellische, linke Generation. Heute bricht die alte Polarität rechts/links auf. Die Rebellen sehnen sich nach Geborgenheit. Und Schwarz-Grün enthält die unerhörte Idee einer Versöhnung, die das ödipale Konfliktschema des Familiendramas Deutschland außer Kraft setzen könnte
Autonome Kunstwerke zu präsentieren, findet Klaus Theweleit, ist geradezu absurd angesichts der RAF, die auf totale politische Öffentlichkeit angelegt war. Der Autor und Kunstprofessor im Gespräch über die Konzepte der Berliner RAF-Ausstellung
Deutschland im Friedenstaumel? Nein! Die große Berliner Demo zeigt: Im Vordergrund der neuen Friedensbewegung steht keinesfalls der pazifistische Fundamentalismus vergangener Jahrzehnte
Fernsehgeschichte III: N 3 hat tief im Fundus gewühlt. Herausgekommen ist die „NWDR-Rolle“ (23.30 Uhr) – drei Stunden aus den Kinderjahren des deutschen Fernsehens. Erinnerungen an den unaufhaltbaren Siegeszug eines eher flüchtigen Mediums
Gegen die Verwechslung von Personenkult mit politischer Geschichte: In „Starbuck – Holger Meins“ von Gerd Conradt steckt ein Essay über den Terrorismus als künstlerische Aktion und die Überwindung der Militanz
Rebellisch, selbstverliebt, sogar ein bisschen sexy: Norbert Grupe alias Prinz Wilhelm von Homburg war in den Sechzigerjahren die deutsche Antwort auf Muhammad Ali. Der Filmemacher Gerd Kroske hat mit „Der Boxprinz“ einen Film über ihn gedreht
ARD und Phoenix dokumentieren in einer dreiteiligen Reihe die Entwicklung des deutschen Rechtsextremismus seit 1945. Tenor: Rechte Gewalt wurde fünfzig Jahre lang verharmlost. „Nach Hitler“, erster Teil heute, Phoenix 20.15 Uhr, ARD 21.45 Uhr
Was wir wissen müssen (Teil 3): Dass Schüler Gedichte lesen, auch schwierige! Notfalls sollen die Lehrer vorlesen. Warum? Weil wir wegmüssen von der Manie der 68er, Literatur in Textfragmente zu zerstückeln. Meint der linke Verleger Klaus Wagenbach
Enzo Traverso hat eine wesentliche Studie über den intellektuellen Diskurs zur Shoah verfasst. Er analysiert präzise die geistigen und moralischen Wendungen der Vierziger- und Fünfzigerjahre, löst sich jedoch zu wenig von den untersuchten Vordenkernvon MARTIN JANDER