Von der Grausamkeit des Eingeschlossenseins handelt das Stück „Avenir! Avenir!“ des iranischen Regisseurs Hamed Taheri, uraufgeführt in Stuttgart.Ein Gespräch mit Taheri und dem israelischen Komponisten Dror Feiler über die Zunahme von Grenzen und die irritierende Einsamkeit des Zuschauers
Karussell fahren und mit den Hüften wackeln: Herzlich und texttreu, mit viel Musik und wenig mehr inszeniert der Filmregisseur Andreas Dresen „Kasimir und Karoline“ am Deutschen Theater in Berlin
Schon wieder gescheiterte Idealisten: Zu viel Tschechow stellt die Lust am Schauspiel auf eine harte Probe. So glich das Theatertreffen 2006 in Berlin mehr der Bestandsaufnahme eines bemühten Jahrgangs, der am gesellschaftlichen Stillstand wie auf einem zähen Knochen kaut, denn einem Fest
Mythos im Doppelpack: Wenn Westernhelden auf die RAF treffen, erfährt man dann Neues über die Genese der Gewalt? David Lindemanns in Stuttgart uraufgeführtes Stück „… Billy the Kid wird am Schluss erschossen“ sucht im Crossover Erhellung
Haptisches Oraltheater: Beim zweiten Festival „Radikal jung“ im Münchner Volkstheater setzten vor allem junge Regisseurinnen mit ihren Arbeiten auf ebenso lust- wie körperbetonte Inszenierungen
Bring sie zur Strecke: Die Passion der Frauen als letzte Rettung wird wieder mit viel Kunstfertigkeit zelebriert in den neuen Stücken von Botho Strauss
Europa ist erschöpft, zumindest auf dem Theater. Unter dem Motto „Warten auf die Barbaren?“ richtete das U.T.E.-Festival im Düsseldorfer Schauspielhaus den Blick zwei Wochen lang nach Osten
„Blaiberg und sweetheart 19“, das jüngste Projekt des Regiekollektivs Rimini Protokoll, hatte am Freitag am Zürcher Schiffbau seine Uraufführung. Clever und dramaturgisch überaus einleuchtend verbindet es das Thema der Herztransplantation mit dem der Partnervermittlung im Internet
Jeder Mensch ist eine Insel, an deren Strand die Wahrheit baden geht. „Robinson Cruso, die Frau und der Neger“: Johan Simons kluge Inszenierung nach J. M. Coetzees Robinsonade „Foe“ versinkt fast im zeichentheoretischen Sumpf
„Servus Kabul“ – Franz Xaver Kroetz lässt als Theaterregisseur am Bayerischen Staatsschauspiel den Islam und Niederbayern lustig ineinander krachen. Doch musste er angesichts des Karikaturenstreits das Stück wirklich derart entschärfen?
Zu einer guten Komödie gehört Begeisterung für den Wahnsinn. Der fehlt Ben Youngers „Couchgeflüster“, in dem Meryl Streep die Therapeutin und potenzielle Schwiegermutter Uma Thurmans spielt. Trotzdem ist es immer wieder schön, zu sehen, wie Schwindeleien den Weg zur Wahrheit verstellen
Anja Hilling ist die Nachwuchsautorin des Jahres. Ihr Stück „Monsun“ wurde gerade an den Münchner Kammerspielen uraufgeführt – oder besser: vom Regisseur Roger Vontobel verspielt. Ein bisschen mehr Zuneigung hätte den Figuren schon gut getan. Streng zu ihnen ist die Autorin schließlich selber
Sie tauchen wieder auf: die Wasserfrauen, die an den Menschen zugrunde gehen. In Ludwigshafen glänzt Laetitia Casta als „Ondine“, und Eleonore Marguerre leidet als „Melusine“ in Weimar
„Sehen Sie mir zu, wie ich verschwinde“: Die französische Schauspielerin Isabelle Huppert gastiert bei den Berliner Festspielen – in Sarah Kanes Stück „4.48 Psychose“, das Claude Régy inszeniert hat