„Sehen Sie mir zu, wie ich verschwinde“: Die französische Schauspielerin Isabelle Huppert gastiert bei den Berliner Festspielen – in Sarah Kanes Stück „4.48 Psychose“, das Claude Régy inszeniert hat
Die eisige Lust an der Gewalt und der grausame Tod eines Vernunftmenschen: An den Münchner Kammerspielen inszeniert Jossi Wieler Euripides’ „Bakchen“ filigran und erschreckend fatalistisch
Mitten aus einem Erdbebengebiet: In „Gezeiten“ versucht Sasha Waltz an der Berliner Schaubühne unser Mitgefühl zu agitieren. Doch das Thema der Katastrophe wird ihr zur Falle – über weite Strecken verliert sich das Stück genau in den aufgeregten Bildern, hinter die es eigentlich vordringen wollte
Alles fliegt aus dem Fenster: Die Möbel, die Menschen, die Liebe, die Höflichkeit, irgendwie auch das Drama und die Regie. Andrej Zholdaks inszeniert „Medea in der Stadt“ an der Berliner Volksbühne
Das nach Berlin eingeladene Festival „Politik im Freien Theater“ hat dort seine Stärken, wo sich die Wirklichkeit zum Modell verdichtet – der direkte Weg zum Diskurs wird dagegen dekorativ verpeilt
Wien, Weimar, Stuttgart und immer wieder Dresden – ein längst überholt geglaubtes dramatisches Mittel feiert gerade bundesweit eine Renaissance: der Theaterchor. Soll Volkes Stimme wieder auftreten oder gar kollektives Bewusstsein formuliert werden? Doch gibt es auch Probleme beim Wir-Sagen
In Stuttgart hat Hasko Weber seine Intendanz mit einem Premieren-Marathon von sechs Stücken angetreten. Durchaus erfolgreich setzte der neue Schauspielchef dabei inhaltliche Wegmarken
Lukas Bärfuss ist der Dramatiker des Jahres. Seine Stücke berühren Themen wie Religion, Behindertensex und Sterbehilfe. Mitleidsbonus, Sozialkitsch oder einen pädagogischen Duktus mutet er seinen starken Charakteren aber lieber nicht zu
Heute Abend zeigen irakische Künstler unter der Regie von Awni Karoumi in der Werkstatt der Kulturen ihr in Berlin entwickeltes Stück. Es muss ohne Titel auskommen
Wo Inszenierung und Leben sich überschneiden, da arbeiten sowohl die britische Theatergruppe Forced Entertainment wie die französische Künstlerin Sophie Calle. Deren Installation „Exquisite Pain“ wurde jetzt in Stuttgart zur Vorlage für die Erforschung von Glück und Unglück der Liebe auf der Bühne
Die Macht der Sprache und die Wahrheit des Körpers: Danach fahndeten im Theater der Welt in Stuttgart Performer mit Handicap aus verschiedenen Kulturräumen
Ende des Welttheaterexperiments in der Kleinstadt: Bald muss der Intendant Res Bosshart gehen. Vorher zeigen das traditionsreiche, schnucklige Theater in Meiningen und sein junges Ensemble noch einmal, was sie alles können: Uraufführung von Schillers Romanfragment „Geisterseher“
Fremde Räuber auf den Schillertagen: Mit postkolonialem Witz hat ein Theater aus Mosambik die Figuren ausgestattet, während Korea mehr auf korrekte Werktreue setzt
Ohne Elendsfolklore, ohne platten Realismus und gerade deswegen überzeugend: Ariane Mnouchkine und ihr Théâtre du Soleil gastierten mit „Le Dernier Caravansérail (Odyssées)“ in Berlin