Der „Spiegel“, mittlerweile völlig drittreichbesoffen, kramt ein altes Buch zur Rechtschreibreform der Nationalsozialisten hervor, um die aktuelle Debatte anzuheizen. Geht’s eigentlich noch speckiger?
Gedenken an Stauffenberg rund um die Uhr: Das Fernsehen ist verliebt in alles, was mit Hitler, seinen Schergen und Feinden zu tun hat. Nicht ohne Folgen: Unser Geschichtsbild ist dabei, sich zu verändern
Gerhard Schröders Auftritt bei den D-Day-Feiern in der Normandie war angemessen. Vor allem traf der Kanzler den richtigen Ton. Das klingt selbstverständlich – war aber keineswegs immer so
Die ARD erinnert mit Jo Baiers „Stauffenberg“ an die Verschwörung gegen Hitler. Der ungelenke Film will nichts falsch machen – und sagt ebendarum etwas über unser Verhältnis zum 20. Juli (20.15 Uhr)
Türkischsprachige Führungen im Kölner NS-Dokumentationszentrum „EL-DE-Haus“ sollen Migranten ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte näher bringen und aufzeigen, wie aus „ganz normalen Deutschen“ Täter wurden. Eine Geschichtsstunde mit Zeitzeuge im ehemaligen Folterkeller der Gestapo
Dogan Akhanli und Heinz Humbach vom NS-Dokumentationszentrum über Verantwortung von Migranten für das Entstehen von Fremdenfeindlichkeit. Türken, Kurden oder Griechen, die auf Dauer in Deutschland leben, sollen wissen, wohin Rassismus führen kann
Die Entschädigungen der NS-Zwangsarbeiter werden endlich ausgezahlt, da bilanzieren zwei Bücher die Verhandlungen zwischen Industrie und Opferverbänden. Während Stuart E. Eizenstat nüchtern resümiert, macht sich Susanne-Sophia Spiliotis unkritisch die Haltung der Industrie zu Eigen
Auschwitz ist hier: Die Erinnerung an die Opfer des Holocaust ist fest in die Gründungsgeschichte Israels eingeschrieben. Die Politisierung der Shoah lebt nun im israelisch-arabischen Konflikt fort
Mit seinem Buch über den Bombenkrieg gegen deutsche Städte bricht der Publizist Jörg Friedrich ein Tabu, das es gar nicht gibt. Die Gesamtschau des Grauens leidet unter seiner Neigung zu Suggestion und Gleichsetzung, während er die Frage nach deutscher Schuld allzu lapidar zur Seite wischt
„Jud Süß“ im Giftschrank und „Triumph des Willens“ in der Videothek: Wie geht man in Deutschland mit propagandistischen Spielfilmen aus der Zeit des Nationalsozialismus um, für die sich offenbar nicht nur die Ewiggestrigen interessieren? Ein Gespräch mit dem israelischen Kulturhistoriker Frank Stern
Oder warum die Ausstellung „Besondere Kennzeichen: Neger. Schwarze im NS-Staat“ als Projekt der Aufarbeitung schwarzer Geschichte dem NS-Dokumentationszentrum in Köln so viele Sorgen macht
Michael Wildt beschreitet mit seinem Buch über das Reichssicherheitshauptamt neue Wege bei der Täterforschung. Dabei widmet er sich nicht nur der Vernichtung, sondern auch der Rückkehr der Mörder in die bundesrepublikanische Zivilgesellschaft
Die Wagners ließen sich gern von Adolf Hitler umwerben und modernisierten dennoch die Festspiele in Bayreuth. Mit dieser These versucht die Historikerin Brigitte Hamann in ihrem Buch gegen gängige Klischees anzuschreiben
1963 hat Rolf Hochhuth mit seinem Stück „Der Stellvertreter“ die Kirche für ihre Mitschuld am Holocaust angeklagt. Costa-Gavras lässt dagegen in seiner Verfilmung SS-Offiziere und Jesuitenpater am Massenmord verzweifeln