Gutartige Menschen und bürgerlicher Widerstand in gepflegten Gärten. In Eric Tills „Bonhoeffer – Die letzte Stufe“ wird der Theologe und Hitler-Gegner zum Schöngeist. Seine Verzweiflung und die Kämpfe mit der evangelischen Kirche bleiben dabei auf der Strecke. Die Nazis sind mal wieder die anderen
1996 gab es in Braunschweig wegen einer Retrospektive des NS-Künstlers Paul Hähndel einen Skandal. Kurz darauf begannen Historiker, die städtischen Archive nach Nazi-Kunst zu durchforsten. Das Ergebnis ist nun in Braunschweiger Museen zu sehen
Der Historiker David Irving behauptet, dass in Auschwitz weit weniger Juden ermordet wurden und dass Hitler von den Morden nichts gewusst hat. Heute soll ein Gericht in London entscheiden, ob man ihn deshalb als Holocaust-Leugner und Antisemiten bezeichnen darfvon BRIGITTE MASS
Vom Wegträumen des Traumas: In Radu Mihaileanus raffiniert grotesker Komödie „Zug des Lebens“ deportiert sich ein jüdisches Dorf während der Nazizeit selbst – nach Palästina
■ Die Würzburger Mainpresse Zeitungsverlagsgesellschaft will die Leser der Tageszeitung „Main-Post“ mit einem fragwürdigen Buchprogramm „Geschichte hautnah erleben“ lassen
George Tabori, der am Montag 85 wird, schrieb 1943 einen Roman über den Faschismus. Nun erscheint „Gefährten zur linken Hand“ auf deutsch ■ Von Michael Schweizer
Das KZ als Künstlerkolonie? Theresienstadt als Sammelbegriff einer Komponistenschule – deren Musik kommt von diesem Stigma bis heute nicht los ■ Von Esther Slevogt
Francesco Rosis „Die Atempause“: Wie Primo Levi von Auschwitz nach Turin zurückkehrte, wie der Zeitzeuge im Weg ist und wie sich die Rezeptionshaltungen diesseits und jenseits des Atlantiks unterscheiden ■ Von Brigitte Werneburg