Israel wird die Hisbollah allein mit militärischen Mitteln nicht schlagen können, sagt der Politologe Herfried Münkler. Durch den Libanon-Krieg werden die Karten in Nahost aber neu gemischt. Dann erst hat die Diplomatie eine Chance
In der eskalierenden Auseinandersetzung im südlichen Libanon ist die Hisbollah der Aggressor. Anders sieht die Lage in Gaza aus, wo Israel womöglich vorschnell militärisch reagiert hat, so der jüdische Franzose Theo Klein
Die aktuelle Nahost-Krise ist auch ein Stellvertreterkrieg zwischen den USA und dem Iran. Doch die einzig verbliebene Supermacht wirkt in der aktuellen Krise sonderbar machtlos
Die US-Regierung interessiert sich kaum für den israelisch-arabischen Konflikt. Aber selbst wenn Bush vermitteln wollte – er hätte keine Chance, meint Aaron David Miller. Denn beide Seiten wollen diesen Machtkampf jetzt austragen
Solange Israel die Besatzung fortsetzt, wird sich die Spirale der Gewalt endlos weiterdrehen, meint Jitzhak Frankenthal. Sein Sohn, der israelische Soldat Arik Frankenthal, wurde 1994 von Aktivisten der Hamas entführt und ermordet
Bei den Wahlen in Israel dürfte Ehud Olmerts Partei Kadima die stärkste Kraft werden. Doch seine Politik der einseitigen Schritte verspricht keine Ruhe im Nahen Osten
Der Machtantritt der Hamas birgt die Chance auf ein Ende der Gewalt im Nahen Osten. Denn die Ultranationalisten auf beiden Seiten müssen nun Kompromisse schließen
Avi Primor, der frühere Botschafter Israels in Deutschland, zeigt sich nach dem Wahlsieg der radikal-islamistischen Hamas-Bewegung in Palästina nicht pessimistisch. Die Hamas und Israel werden aufeinander zugehen müssen
Mit Scharons Abgang von der politischen Bühne ist in Israel plötzlich möglich, was vor einer Woche noch unmöglich schien: ein Sieg von Netanjahus Likud. Das wäre fatal für den Nahen Osten, meint Moshe Zimmermann
Israels Regierungschef Scharon wird keine weiteren jüdischen Siedlungen räumen lassen, und das ist auch richtig so, sagt der Autor Abraham B. Jehoschua. Gewalt aus den Palästinensergebieten ist jetzt nicht mehr zu rechtfertigen
Der Rückzug aus dem Gaza-Streifen darf keine Einzelmaßnahme bleiben, während im Westjordanland neue Siedlungen gebaut werden. Die Aktionen der Hamas könnten zum Sturz der Autonomen Palästinenserbehörde führen
1965 nahmen die Bundesrepublik und Israel diplomatische Beziehungen auf. Damals löste das in Israel einen Kulturkampf aus, heute ist es akzeptiert. Die Tabus sind verschwunden. Bis auf eines: deutsche Krimis im israelischen TV