Der Osten, oft als unberechenbares Wesen karikiert, hat berechenbar gewählt und Union, SPD und Linkspartei im Osten fast gleich stark gemacht . Ein kluges Votum gegen soziale Kälte, meint Hans-Joachim Maaz
Eine CDU-geführte Regierung wird das fortsetzen, was Gerhard Schröder angefangen hat: die Deformation des Sozialstaats und die Entsolidarisierung. Ein Drittel der Bevölkerung ist im Parlament gar nicht mehr repräsentiert
Monika Knoche war Mitbegründerin der Grünen und bis 2002 Gesundheitsexpertin der Fraktion im Bundestag. Jetzt kandidiert sie für die Linkspartei. Und hofft, dass daraus mehr wird als ein Bündnis von PDS und frustrierten SPDlern
Bei den Wahlen wird die SPD, selbst wenn es blendend für sie läuft, nicht über 33 Prozent kommen. Die Wähler wollen zwar die politischen Ziele der SPD und lehnen die der Union ab, trauen der Partei aber keine Verbesserungen mehr zu
Noch längst nicht ist die Linkspartei beschlossene Sache. Die PDS-WASG-Verbindung stößt bei der Basis auf starken Widerstand. Doch die wirkliche Bewährungsprobe wird sie erst nach der Bundestagswahl bestehen müssen
Wenn die Linkspartei satt über 5 Prozent kommt, wackelt nicht nur der schwarz-gelbe Sieg. Die gesamte Machtlogik im Parlament verändert sich. Die FDP rückt an den Rand, die SPD in die Mitte. Doch die SPD begreift das nicht
Ein gemeinsames Antreten von PDS und Wahlalternative zur Bundestagswahl hängt von deren Führungsfiguren ab, meint der Soziologe Dieter Rucht. Das Bündnis wäre die Koalition gesellschaftlicher Verlierer und politisch Enttäuschter
Franz Müntefering hat mit seiner Kapitalismuskritik Recht, auch wenn sie theoretisch ein wenig schwach ist. Die Frage ist doch: Was kann Politik noch tun, wenn das mobile Kapital sie erpressbar macht? Endlich wird das diskutiert