Auch Männer, die sich als klassische "Familienernährer" sehen, wollen mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen und stehen den Vätermonaten positiv gegenüber.
Kristina Köhler tritt familienpolitisch in große Fußstapfen. Mit dem Betreuungsgeld könnte sie sich endlich profilieren. Doch die CDU-Durchstarterin schweigt.
Die Geburtenrate ist um 0,01 Prozentpunkte gestiegen: Kein Wahlkampf mit Familienpolitik. Die Interpretation der Geburtenstatistiken steht ohnehin auf tönernen Füßen.
Je nach Betrachtung ist die Neuregelung beim Kinderbonus entweder eine parlamentarische Schlamperei - oder eine besonders fiese Methode, sich an der Ex zu rächen.
Immer wieder stellen Gerichte fest, dass Ganztagsschulen oftmals zu schlecht sind. Das ist problematisch für Alleinerziehende, die auf eine gute Betreuung angewiesen sind.
Die Debatte um die "neuen Väter" rüttelt nicht an ungerechten Arbeitsverhältnissen. Sondern schützt die Privilegien der Mittelschicht. Das erklärt auch den Hype um sie.
Warum tun sich manche junge Männer so schwer, Väter zu werden? Oft ist von Zeugungsstreik die Rede, doch die Männer scheitern an Strukturen der Arbeitswelt.
Auslandsschuljahre, Freiwilligendienste, Praktika: Es gibt einen Markt für "Lebenslauf-Design", der Karrierechancen verbessern soll. Das funktioniert nur bedingt. Zum Glück.
Wenn bei der gegenwärtigen Bildungsdebatte am Ende nur Geldgeschenke herauskommen - dann sollten sich Union und SPD lieber andere Wahlkampf-Themen suchen.
Der Unionsplan, Großfamilien stärker zu fördern, kommt zwar kinderreichen Migrantenfamilien zu gute - hilft aber armutsgefährdeten Alleinerziehern meist nur wenig.
Was die Union einst als "Wickelvolontariat" verspottete, feiert sie jetzt als Erfolgsmodell. Die Politik muss eine familienfreundliche Arbeitswelt einfordern.