Der Tel Aviver Professor Schaul Mischal plädiert für einen realistischen Umgang mit der islamischen Hamas. Einen dauerhaften Boykott der Organisation hält er für fragwürdig.
Israels Oberster Gerichtshof genehmigt den umstrittenen Bau eines Museums für Würde und Toleranz auf einem muslimischen Friedhof in Jerusalem. Die Toten sollen verlegt werden.
Müssig zu streiten, wer zuerst den Waffenstillstand gebrochen hat. Soll er im Nahen Osten funktionieren, müssen Regeln her, was passiert, wenn eine der Seiten ihre Verpflichtungen verletzt.
Nach über 110 Opfern unter den Palästinensern zieht sich Israels Armee aus dem Gazastreifen zurück. Jetzt muss sich Israel entscheiden: Hamas-Führer töten und ganze Wohnviertel dem Erdboden gleichmachen – oder Friedensgespräche beginnen
Wenn in Gaza palästinensische Kinder massakriert werden, so die Rechnung der Islamisten, werde auch Palästinenserpräsident Abbas nicht länger über Frieden verhandeln können.
Weder Mahmud Abbas noch Hamas haben einen Plan für die Zukunft der Palästinenser. Die Verhandlungen mit Israel sind zum Scheitern verurteilt. Aber was ist die Alternative?
Ein Ende der Gewalt im Gazastreifen kann nur von der Hamas ausgehen. Sie müsste ihre Raketenangriffe stoppen - aber die Hoffnung, dass sie das tut, ist gering.
Israel muss endlich klargemacht werden, dass es rechtlich und moralisch auch für die besetzten Gebiete verantwortlich ist. Ohne starken internationalen Druck geht das nicht.
Solange die Politik der Landnahme von Israel nicht beendet wird, sind alle "Friedenskonferenzen" zum Scheitern verurteilt. Auch das Treffen in Annapolis wird keine Lösung bringen.
Israels Sanktionen werden die Hamas im Gaza-Streifen nur noch beliebter machen. Nur ein Waffenstillstand mit der Hamas fördert die Rückkehr zum Friedensprozess.
Europäische Staaten wie Großbritannien, Deutschland oder Österreich werden ihrer historischen Verantwortung für die Konflikte in den Palästinensergebieten nicht gerecht.
Israel hat im Libanon den Fehler der USA im Irak wiederholt: Mit Hightechwaffen ist eine Bevölkerung nicht zu kontrollieren. Doch Bushs Cowboy-Politik ist noch nicht vorbei
Die Rede vom „asymmetrischen Krieg“ dient der Propaganda und der Selbstberuhigung. Sie soll über das eigentliche Dilemma im „Krieg gegen den Terror“ hinwegtäuschen
Die Medienberichte über die jüngste Eskalation zwischen Israel und der arabischen Welt folgten der üblichen Dramaturgie. Ihr Kern heißt fundamentalistischer Humanismus: Krieg ist böse, Opfer sind unschuldig. Wie entpolitisiert ist unsere Öffentlichkeit?