Ein Jahr nach den G-8-Gipfel-Demonstrationen, bei denen es einen Toten gab, kommen in Genua über 100.000 Menschen zu einem Gedenk- und Protestmarsch. Polizei hält sich zurück. Gewerkschafter begeistert begrüßt, Linksdemokraten ausgepfiffen
Politische Gewalt mag nicht legitim sein, aber die Erfahrung lehrt: Sie ist nützlich. Sie mobilisiert soziale Bewegungen – und zwingt die Mächtigen zum Zuhören
Randale entpolitisiert. Denn der Unterschied zwischen Fußball-Hools und Autonomen vermittelt sich den Bürgern nicht. Gewalt führt zur Identifizierung mit der Staatsgewalt
Zwanzig Jahre nach der Entführung des prominenten italienischen Christdemokraten durch die Roten Brigaden sind die politischen Hintergründe seiner Ermordung weiter ungeklärt – und sie werden es bleiben ■ Aus Rom Werner Raith