■ Energierunde beim Kanzler zerstritten. Die Stromwirtschaft will die – üppige – Restlaufzeit ihrer AKWs in Betriebs- statt Kalenderjahren berechnet haben. Grüne beharren auf schnellerem Abschalten. Kein neuer Gesprächstermin
■ Bedingung der Konzerne für die Konsensgespräche: Noch 50 Jahre lang sollen AKWs laufen. Vor 2019 wollen sie keins vom Netz lassen. SPD: Noch vor 2002 anfangen
■ Der Rückzieher der Koalition in der Atompolitik bestärkt die Energieversorger darin, für mindestens fünf Jahre Atomtransporte rollen zu lassen. Trittin will Reaktorkommission angeblich mit Atomkritikern besetzen
■ Bundeskanzler Schröder und die Energiekonzerne feiern den erfolgreichen Auftakt ihrer Konsensgespräche: Das Verbot der Wiederaufarbeitung verschwindet aus dem neuen Atomgesetz. Die Bündnisgrünen drucksen rum
■ Sonntag abend: Der Bundeskanzler Schulter an Schulter mit Umweltminister Trittin. Montag morgen: Die Chefs der Energiekonzerne im Kanzleramt. Montag mittag: Schröder zieht den Entwurf des geplanten Atomgesetzes zurück
■ Bei einem schnellen Ende der Wiederaufarbeitung fordert allein PreussenElektra zwei Milliarden Mark Schadensersatz von Bonn. Konsensgespräche gefährdet?
■ Der Umweltminister verteidigt die geplante Änderung des Atomgesetzes gegen den Kanzler. Der will der Atomindustrie bei den Konsensgesprächen entgegenkommen. Zur ersten Runde war nicht Trittin, aber Wirtschaftsminister Werner Müller geladen
■ RWE bringt wegen strahlender Castor-Transporte den Bau von Zwischenlagern an bestehenden AKW-Standorten ins Gespräch. Grüne erklären Bundestagswahl zur Volksabstimmung über Atomkraft
■ Im AKW Grohnde wurden aus Frankreich eintreffende Castoren so lange gesäubert, bis die Wischtests den Grenzwerten entsprachen. Mittlerweile sind 89 verstrahlte Atomtransportbehälter bekanntgeworden