Die Umweltbewegung ist an ihrem Ziel angelangt - und hat sich die Zügel aus der Hand nehmen lassen: Nun tobt die verbalradikale Klimaschutz-Kirmes von Bild & Co.
Streit bei den deutschen Umweltschützern: Wie radikal dürfen, wie radikal müssen die Verbände sein? Angelika Zahrnt vom BUND setzt auf die Nähe zur Macht, der frühere Greenpeace-Chef Thilo Bode fordert harte Konfrontation. taz-Streitgespräch SEITEN 4 UND 5
Trotz Wackersdorf und Startbahn West – Umweltschutz ist keineswegs eine Erfindung der siebziger Jahre. Die ersten Naturschutzvereine wurden bereits vor hundert Jahren gegründet. Was die Umweltstreiter von heute jedoch gern vergessen: Für die Bewahrung von Flora und Fauna setzten sich zunächst vor allem Konservative ein. Mit Kapitalismuskritik und Fortschrittsskepsis hatte deren Engagement noch wenig zu tun. Wer die Natur schützte, diente seinem Vaterland ■ Ein Dossier von Matthias Urbach (Text) und Pt Meise (Fotos)
■ Die Grünen können es keinem recht machen: Vielen Wählern waren fünf Mark fürs Benzin zu radikal. Kaum rudert die Partei zurück, ist sie den Ökoverbänden nicht mehr radikal genug. Auch der geplante Atomausstieg in acht Jahren ist ihnen zu lasch
■ Umweltschützer kündigen zehnjährigen Austausch mit der chemischen Industrie wegen „systematischer Informationsverweigerung“ auf. Verbände reagieren verärgert