■ Vor zehn Jahren war sie da. Dann aber verabschiedete sie sich jammernd, wehklagend und vorgeblichen Sachzwängen folgend ins Haus der Deutschen Geschichte in Bonnam Rhein. Wann wird man je verstehen?
In der Nacht zum 21. Juli 1969 gab es wirklich einen Mann im Mond. Die Schritte des amerikanischen Astronauten Neil Armstrong beeindruckten in der westlichen Welt vor allem eine Generation von Jungs, die zehn Jahre später, mit Anfang Zwanzig, in den Gründungsveranstaltungen der grünen Partei saß und sich in scharfer Technikkritik zu üben begann. Eine Zeitreise ■ von Kai Rehländer
Am Sonntag wird sein Nachfolger gewählt. Bundespräsident Roman Herzog wird dann nach fünf Jahren Abschied von seinem Amt nehmen. „Schlitzohr mit Tiefgang“ wurde er genannt, andere hießen ihn „Präsident Geradeheraus“. Angetreten im Schatten von Richard von Weizäcker, hatte er keinen leichten Start. Kritiker sahen in ihm eine Notlösung. Während viele Bürger von dem früheren Bundesverfassungsrichter geistige Führung erwarteten, hat der Bayer Roman Herzog sein Amt oft selbstironisch gestaltet – der Präsident ls erster Angestellter im öffentlichen Dienst. Bemerkungen über den Mann, der nicht Richard II. sein wollte ■ von Patrik Schwarz
Am 23. Februar wäre Erich Kästner hundert Jahre alt geworden. In seinen Kinderbüchern schrieb er sich eine Traumwelt zurecht, wie er sie sich für die Wirklichkeit wünschte. Doch Kästner war nicht nur der Autor rührender Jugendgeschichten wie „Das doppelte Lottchen“ oder „Emil und die Detektive“. Er war auch ein engagierter Journalist, schrieb radikale Gedichte, mitreißende Chansons, Drehbücher und politische Theaterstücke. Sein ganzes Leben war ein unermüdlicher Kampf für die Kinder und gegen die Ugerechtigkeiten der Welt, gegen Nationalismus und Militarismus – aber auch gegen die eigene Verzagtheit und Melancholie ■ Von Volker Weidermann
■ Das ehemalige RAF-Mitglied im taz-Gespräch über die Mordtheorie von Stammheim: „Wir haben der Entstehung des Mythos zugeschaut und teilweise nachgeholfen“
■ Landesjustizminister Caesar (FDP) und von Plottnitz (Grüne) fordern Aufhebung von Antiterrorgesetzen, nachdem die RAF ihre Selbstauflösung erklärt hat. Trennscheibe zwischen Angeklagten und Verteidigern soll fallen
Arbeiter, Bürger, Soldaten und Studenten gehen im März 1848 gegen Fürsten vor. Ihre demokratischen Ideale finden sich heute im Grundgesetz. Aber wo ist die Solidarität der ersten roten Demokraten geblieben? ■ Von Christian Semler