■ Der erste Bericht der Bonner Drogenbeauftragten Christa Nickels schlägt einen anderen Ton an. Gefordert werden Heroin vom Staat und Druckräume. Zahlenmäßig sind Tabak und Alkohol Deutschlands Drogen Nr. 1 und 2
■ Seit heute gilt das neue Straßenverkehrsgesetz. Fahrenden Kiffern drohen bis zu 3.000 Mark Geldstrafe, ein Entzug des Führerscheins und vier Strafpunkte in Flensburg – auch noch mehrere Wochen nach Genuß des letzten Joints
■ Für eine Wende in der Drogenpolitik: Polizeipräsidenten und Landesminister, Oberbürgermeister und Ärzte, CDU-Politiker und Kommunalverbände verlangen Druckräume, offene Methadon-Programme und die medizinisch kontrollierte Abgabe von Heroin für Schwerstsüchtige nach Schweizer Vorbild. „Es ist ein Gebot der Menschlichkeit, Abhängigen, die Kranke sind, zu helfen“
■ Regierungsexperten sehen vielfältigen Nutzen von Marihuana als Medikament für Aids- und Krebskranke. Professoren empfehlen Entwicklung eines Inhaliergeräts. Clinton-Regierung verfolgt Marihuanaanbau weiter
■ Gesundheitsminister Horst Seehofer prescht vor und lehnt das Kieler Modell eines Apothekenverkaufs von Cannabis ab. In Kiel und Berlin ist man verwirrt: Seehofers Fachbehörde ist eigentlich noch im Stadium der Prüfung
■ Die Zahl der Drogentoten steigt: Erstmals seit 1991 verzeichnet der Bundesdrogenbeauftragte mehr Suchtopfer als im Vorjahr. Von Legalisierung will er nichts wissen. Statt dessen setzt er auf striktes Verbot und Zwangstherapie
■ Bundesratsbeschluß: Ein Verbot der Designerdroge gibt's nur im Kombi-Pack mit Methadon-Liberalisierung und der Legalisierung von Cannabis als Schmerzmittel