Artenkiller Onlinehandel: Löwenbabys per Mausklick

Egal ob Elfenbein, Eisbärpelze oder sogar Raubtierjunge: Was früher ein schwieriges Geschäft für die Hehler war, ist heutzutage online leicht an den Mann zu bringen.

Drei, zwei, eins ... meins. Bild: ap

DOHA apn | Geschäfte über das Internet sind Tierschützern zufolge zu einer der größten Bedrohungen für gefährdete Tierarten geworden. Online sei alles leichter zu bekommen, von lebenden Löwenbabys bis zu Wein mit eingelegten Tigerknochen, hieß es am Sonntag auf der Konferenz des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES) in Doha. Ernie Cooper von der Tierschutzorganisation Traffic erklärte, das Internet habe neue Möglichkeiten geschaffen, solche Produkte zu vermarkten.

Für den Zagros-Molch beispielsweise, einen teuer verkauften Salamander, fänden sich so auf dem weltweiten Markt recht einfach Käufer. Die Delegierten stimmten am Sonntag mit überwältigender Mehrheit für ein Handelsverbot genau dieses Tieres. Cooper zufolge kostet ein Exemplar des charakteristisch gemusterten Tieres 300 Dollar.

Nach Angaben des Internationalen Tierschutz-Fonds (IFAW) werden weltweit Tausende Tiere unter anderem über Online-Auktionen und Chatrooms verkauft. Besonders begehrt sind demnach Elfenbein aus Afrika, aber auch exotische Vögel und Pelze geschützter Tierarten wie Eisbären und Leoparden. Die Tierschutzgruppe Campaign Against the Cruelty to Animals berichtete, es seien sogar Affen, junge Löwen und Ozelote angeboten worden.

Die USA und Schweden schlugen unterdessen vor, den Handel mit roten und rosa Korallen zu regeln. Die Industrie und mehrere asiatische Länder lehnen dies ab.

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