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Arme ziehen an StadtrandDie Berliner Mischung kippt

Erstmals gibt es Zahlen, die belegen, dass Hartz-IV-Empfänger in die Randbezirke verdrängt werden. SPD und Grüne fordern unterschiedliche Mietzuschüsse je nach Bezirk.

Wer nicht zahlen kann, muss Umzugskartons packen. Bild: ap

Lang gärte die Vermutung, die nun erstmals durch Zahlen belegt ist: Mieter, die wenig bezahlen können, werden aus den Innenstadtlagen in die Randbezirke verdrängt. Das gilt zuallererst für Hartz-IV-Empfänger und ihre seit Jahren gleich gebliebenen Zuschüsse für die Unterkunft.

378 Euro Mietzuschuss gibt es vom Jobcenter für einen Einpersonenhaushalt. Für solche Preise öffnen Vermieter allenfalls die Pressspantüren zu den Wohnsiedlungen am Stadtrand. Genau dorthin, das belegen nun die von der Arbeitsagentur zusammengestellten Statistiken, ziehen Hartz-IV-Empfänger zu Hunderten. So sind 2011 nach Marzahn-Hellersdorf 776 mehr Hartz-IV-Empfänger gezogen, als den Bezirk verlassen haben. Ein deutlicher Trend: Noch im Jahr 2008 stagnierte die Anzahl der Hartz-IV-EmpfängerInnen im Bezirk. Ähnliches lässt sich für Spandau, Reinickendorf und Lichtenberg beobachten. Auffällig ist: Die Zuzügler kommen vor allem aus Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Pankow.

"Das gesamte innerstädtische Sozialgefüge gerät in eine nicht mehr zu korrigierende Schieflage", sagt Diakonie-Direktorin Susanne Kahl-Passoth und warnt vor ghettoähnlichen Zuständen in den Randbezirken. DGB-Vorsitzende Doro Zinke prangert die Zwangsumzüge an, bei denen Menschen ungewollt aus ihrem Lebensumfeld gerissen werden. Denn wer trotz amtlicher Aufforderung bleiben will, muss in der Regel die Differenz zwischen Miete und Zuschuss selbst zahlen - von dem Geld, das eigentlich für die Lebenserhaltung gedacht ist. "Es wird am Essen gespart, um die Wohnung zu halten", so Zinke.

Spätestens seit dem Erscheinen des Mietspiegels Ende Mai wird auch im Senat um Lösungen für die steigenden Mietkosten gerungen. Ülker Radziwill, sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, fordert eine Regionalisierung der Zuschüsse je nach Stadtgebiet. Seit einem neuen Urteil des Bundessozialgerichts könnten innerhalb einer kreisfreien Stadt verschiedene Richtwerte angesetzt werden. "Nur da, wo es Engpässe gibt, müssen die Richtwerte erhöht werden", sagt Radziwill. Also in teuren Bezirken wie Mitte, Pankow und Friedrichshain-Kreuzberg. Zwar müsse man die Menschen vor Zwangsumzügen bewahren, würden aber in der ganzen Stadt mehr Unterkunftskosten gewährt, wäre dies ein Anreiz für die Vermieter in den Randbezirken, die Mieten hochzusetzen.

So sieht es auch der Spandauer Sozialstadtrat Martin Matz (SPD), dessen Bezirk zu den Verlierern der Gentrifizierung gehört. "Bei uns stagnieren die Mieten für einfache Wohnungen seit Jahren, während sie in den Innenstadtlagen um bis zu 10 Prozent gestiegen sind", so Matz. Kein Wunder also, dass sich in Spandau im Vergleich zum Vorjahr die Anzahl der Hartz-IV-EmpfängerInnen durch Zuzüge um 809 erhöht hat. "Sie ziehen vor allem in Gebiete wie West-Staaken und Falkenheimer Feld, wo es billigen Wohnraum gibt. Aber dort liegt der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Transferleistungen ohnehin schon bei 50 bis 65 Prozent", sagt Matz. 108 Millionen Euro fielen jährlich in seinem Bezirk für die Zuschüsse zu Unterkunftskosten an, in ganz Berlin seien es 1,5 Milliarden Euro. "Eine pauschale Erhöhung der Zuschüsse für die Unterkunftskosten wäre rausgeschmissenes Geld", so der Stadtrat.

Auch die Grünen wollen bei den Richtwerten für die Unterkunftskosten Unterschiede machen, und zwar nicht nur nach Bezirken, sondern auch nach dem Sanierungsstand. "Auch Hartz-IV-Empfänger sollen Zugang zu energetisch sanierten Wohnungen haben", sagt Fraktionsvorsitzende Ramona Pop. Außerdem müsse es mehr Neubauten geben. "Aber bislang hat der Senat da nichts erreicht, und bis zur Wahl passiert da auch nix mehr", wahlkämpft Pop.

Zumindest hat man in der für die Unterkunftskosten zuständigen Senatsarbeitsverwaltung eine Arbeitsgruppe für die Überarbeitung der Richtwerte gebildet, die noch im Sommer Ergebnisse liefern soll. Eine Sprecherin von Senatorin Carola Bluhm (Die Linke) ließ vorab schon einmal wissen: Die Richtwerte werden angehoben, aber "eine Unterscheidung nach Bezirken wird mit Sicherheit nicht passieren".

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29 Kommentare

 / 
  • S
    Schneider

    Mietzuschüsse erhöhen, helfen auch den Vermietern.

    Erhalten Mieter die Aufforderung zur Senkung der Mitkosten, hat es der Vermieter in der Hand, dem nachzukommen oder nicht.

     

    Die Howoge, eine Wohnungsbaugesellschaft in Berlin, ist eine der teuersten Vermieter.

    Diese hat Verträge mit teuren Unternehmen:

    Stromanbieter Vattenfall und

    Ablesefirma Techem

     

    Diese beiden Unternehmen z. B. sind deren Aktionären verpflichtet.

     

    Warum müssen es diese teuren Unternehmen sein?

    Darauf haben die Mieter keinen Einfluss.

     

    Mietzuschüsse an die Mieter werden automatisch weitergereicht an die Vermieter. Die freuen sich.

    Handelt es sich um städtische Wohnungsbaugesellschaften, werden Gewinne an den Senat abgeführt. Ein Kreislauf der Finanzen...

  • DL
    der lentz

    puuh

    irgendwie hab ich das gefühl hier geht einiges am thema vorbei

    1.niedriege mieten privater vermieter sind keine lösung da rücklagen notwendig sind

    2. berlin ist nicht durch sozialausgaben verarmt sondern durch plünderung

    3. zugezogen sind eh alle, manche vor 6 generationen, aber die sind extrem selten

    4. klaus wohnt nicht in berlin sondern auf der trollwiese

    5. ferienwohnungen in 1a innenstadtlage werden von hausfilletierern (geschäftsitze nahe münchen) im großen still vermarktet (nur die schlechten, wartungsintensiven, werden einzeln verkauft)und verschärfen die probleme

    6.wer in paris oder london das soziale klima gut findet soll bitte dort hinn ziehen

    diese städte gallten schon in preussischer zeit als die negativ beispiele wie man es nicht haben will, worauf die idee der berliner mischung aufkahm.

    7. die einkommen selbst der gut betuchten und/oder gut angestellten hiesigen reichen nicht mehr für die fantasiepreise die von vermietern mit wohnsitz münchen verlangt werden (die konzernzentralen sitzen nicht hier, die ersten wohnsitze nicht und damit fliessen auch die steuern nicht in die hiesigen kassen, der vorteil das jeder lobyist statt im hotel im wohnraum für 6personen wohnt ist wie der eines filmstars allein im geräumten haus-nicht existent)

    8 öffentlicher wohnungsbesitz im großen still + lohnangleichung auf westnivau + verstärkung des wbssysthems(einquartierung)+ echte mietübernahmen statt unrealistisch niedriege zuschüsse wären ne möglichkeit

  • OH
    ohne Hitlerschein

    Ich weiß garnicht wie ich denn umziehen soll, obwohl ich schon gerne weg von dem zugereiste Kinder reicher Eltern Gesindel möchte; die sind ja noch nicht mal zu richtigen Strassenschlachten in der Lage -verdammte Poser. Hellersdoof ist zu weit für einen 14 Tage dauernden Umzug mit Einkaufswagen und ich habe auch keinen Hitlerschein, wie dieses ganze zugezogene Pack, das am Wochenende die Wäsche zu Mammi karrt und wenn ich deren Dialekte und sonstiges Gesülze (am besten mit Handy am Fenster, damit's auch alle mitkriegen) höre, wird mir speiübel: Typisch Deutsch, Sabbel-Brabbel, Bin Ich Cool.

  • A
    aurorua

    Gehts noch? 378,-Teuro! Wieviel wollen die den Vermiethaien denn noch in den Rachen werfen, dank dieser hohen Zahlung haben sich die Mieten von kleinen Einzimmerwohnkloos zum Teil verdoppelt. Gerade bei Leerstand sollte der Miethai an sein Grundrecht das Eigentum verpflichtet erinnert werden und Wohnungen gefälligst für Studenten, Harzer und Armutsrentner bis 50 Quadratmeter per Gesetz zu max. 250,-warm vermieten müssen, ansonsten Enteignung!

  • K
    klaus

    Schöner wohne ohne Miete zahlen hatten wir das nicht schon mal. Nee da hieß es ganz wenig Miete zahlen. Das war in der DDR vulgo Ostzone

     

    und wie das endete wissen wir.

     

    Ich kann in der Innenstadt auf die Punker, Penner und Liebig 14 Leute gut verzichten. Selbst in Hellersdorf sind die mir zu nahe an der Stadt.

     

    Prenzlau oder Perleberg wäre besser

  • J
    jury

    @Demokratin:

     

    es geht nicht um die Leute, die sich zwischen Porsche, Thailand-Urlaub und Loftwohnung entscheiden können. Sondern um die, die aus ihrer Altbauwohnung in Friedrichshain nach 20-30 Jahren ausziehen müssen und in ein anderes Viertel in "Randlage" ziehen müssen, da sie sich die Miete nicht mehr leisten können.

     

    Das da Marktmechanismen greifen, ist bekannt. Dass diese jedoch nicht Politik machen dürfen, sollte ihnen als "Demokratin" aber bewusst sein.

  • TS
    Thomas Shamrock

    Es ist wirklich widerlich zu sehen wie die Kommentatoren sich hier zerfleischen.

    Da schlagen sich Studenten am Lebenserhaltungsminimum mit Hartz4 Empfängern am selben Minimum hängend darum ob es gerechtfertigt ist in dem Stadtteil zu wohnen wo man vielleicht sogar schon geboren wurde. Nebenbei wird eine Ghettorisierung herbeigewünscht, weil es ja demokratisch ist soviel Geld für eine Wohnung zu verlangen wie andere bereit sind zu zahlen.

    Das Hartz4 Empfänger nicht genug Geld haben für eine vernünftige Fahrkarte um sich in den Städten wo sie wohnen bewegen zu können wird nicht geredet, eher von Porsche und anderen Nobelwagen gefaselt.

    Niveau ist halt keine Handcreme, Leute!

  • W
    Wolf

    Diese Pack, jetzt kommt es ja den in den Speckgürtel Gezogenen wieder bedenklich nahe.....

     

    ;)

  • D
    Demokratin

    @ Hans Höfer

     

    Die Mieten sind gedeckelt, nämlich dadurch, was ein anderer bereit und fähig ist, maximal zu bezahlen.

     

    Wenn Berliner Mieten steigen, ist dies ein gutes Zeichen, da dann mehr Besserverdienende in der Stadt leben.

     

    Die Nachfrage nach Berlin als Wohnort ist ja seit Jahrzehnten groß, jedoch hatten zu wenige einen gut bezahlten Job, um eine hohe Miete zu bezahlen.

     

    Wenn sich dies ändert ist es ja nur zum Vorteil, für Immobilieneigner, wie auch für jeden Angestellten, denn der kann ja selbst entscheiden, ob er in der Innenstadt wohnt oder doch lieber das größere Auto kauft oder die Fernreise antritt.

     

    Hohe Mieten sind ein Indikator für das Einwohnereinkommen (siehe Frankfurt, München, Paris, London, etc.)

     

    Wer hohe Mieten nicht bezahlen möchte oder kann, hat ja immer noch die Möglichkeit in Randlagen zu wohnen. Für einen Anspruch auf billigen Wohnraum in der Innenstadt besteht genauso wenig Grund, wir für einen Porsche für 20.000 EUR oder für einen First Class Flug für 1.000 EUR.

  • N
    NoComment

    @Alexander

    wenn es den anderen schlechter geht, wird es ihnen dadurch nicht besser gehen.

     

    aber vielleicht fühlen SIE sich dann etwas besser - rein subjektiv.

  • T
    Timm

    Berliner Mischung ist gut. Vor dem Verlust müsste man glatt Angst haben, wenn diese Mischung in den letzten 20 Jahren der Garant für ein prosperierendes, kulturell und wirtschaftlisch erfolgreichesa Gemeinwesen gewesen wäre. Stattdessen ist Berlin Schulden- und Hartz IV-Hauptstadt. Das einzige was boomt ist der trostlose Billig-Event-Tourismus.

     

    Aber Berlin wäre nicht Berlin, wenn es nicht den Vermietern und Immobilienhaien ihre Einfachwohnungen durch höhere Hart IV-Zuschüsse vergolden würde. Denn das einzige was in Berlin immer funktioniert hat, war die Immobilienmafia.

  • EW
    Eva Willig

    Der Senat von Berlin handelt weiterhin nach der von ihm erlassenen Ausführungsverordnung (AV-Wohnen) obwohl durch die gerichtlichen Entscheidungen des BSG und des Landessozialgerichtes Berlin-Brandenburg sowie des Sozialgerichtes Berlin seit mehr als zwei Jahren klargestellt ist, dass die AV-Wohnen keine Verbindlichkeit besitzt. Betroffene werden zur Senkung der Kosten der Unterkunft und Heizung aufgefordert und, da die tatsächlich entstehenden Kosten nicht mehr übernommen werden, zum Umzug aus der bisherigen Wohnung veranlasst.

    Mit der gesetzlichen Neuregelung ab dem 01.04.2011 ist der Senat nunmehr aufgefordert, die angemessenen Kosten der Unterkunft und Heizung in einer Satzung zu regeln. Gegenwärtig ist vom Senat offensichtlich jedoch nicht beabsichtigt, eine entsprechende Regelung noch vor den Wahlen in Berlin am 18.09.2011 zu verabschieden. Der Senat setzt weiterhin seine rechtswidrige Praxis der Aufforderung zur Senkung der Kosten der Unterkunft und Heizung, mit der Folge von Umzügen für Betroffene, fort.

    In den nächsten Monaten erhalten Betroffene in großer Anzahl die Aufforderung zur Senkung der KdU, obwohl bei zahlreichen Betroffenen nach Umsetzung der gesetzlichen Neuregelung und Berücksichtigung der Mietpreisentwicklung ihre Wohnung bereits zum jetzigen Zeitpunkt als angemessen anzusehen wäre. Dieser Praxis, die zur weiteren Ausgrenzung führt, ist sofort Einhalt zu gebieten.

    Wir fordern deshalb den Berliner Senat auf, bis zur Umsetzung der gesetzlichen Neuregelung auf die JobCenter einzuwirken, Aufforderungen zur Senkung der Kosten der Unterkunft und Heizung und sodann die Kürzungen des Leistungsanspruches zu unterlassen sowie unverzüglich die hierzu notwendigen rechtlichen Grundlagen zu schaffen. Wir fordern weiter, bei der Erarbeitung der Satzung Erwerbslose und Mieterorganisationen im Wege der Mitwirkung und Mitbestimmung einzubeziehen.

    Arbeitslosenverband Deutschland e.V.

    Landesverband Berlin e.V.

    unterstützt von der + dem Mieterverein Berlin

  • O
    old_skewl

    @ 13.07.2011 20:49 Uhr:

    von Hahaha:

    Sehr guter Kommentar!

  • P
    Philipp

    Ich halte die aktuellen Entwicklungen eigentlich auch für zumindest bedenklich. Dabei ist mir aber auch klar, dass nun mal nicht alle innerhalb des Rings wohnen können. Ob ein "Wer zuerst kommt (da ist), mahlt zuerst" die Lösung ist, kann ich mir nicht vorstellen. Also was ich sagen will ist, dass ich schon sensibilisiert bin für das Thema. Doch ich muss Alexander völlig zustimmen. Ich als Student kann mir keine 378€- Wohnung leisten. Ich wohne mit meinem Freund zusammen in einer Zwei- Zimmer Altbauwohnung in Lichtenberg (dieses Jahr aus Friedrichshain geflüchtet) und wir bezahlen 420€. Der Hartz4- Mietzuschuss für einen Zweipersonenhaushalt liegt bei 442€. Also man kann schon noch schöne Wohnungen finden, die nicht total weit draußen in einer heruntergekommenen Siedlung liegen und trotzdem im gesetzlichen Rahmen liegen.

    Der Unterschied ist aber, dass ich als Student eine Perspektive habe, die vielen Hartz4 Empfängern wohl fehlt. Und im Notfall sind dann eben doch Oma oder Eltern da, die einem mal eine neue Hose spendieren.

  • E
    erikius

    @Alexander

    Genau richitg, als Hamburger Student kann ich ein Lied davon singen. Wir teilen uns mit drei Personen eine 54qm Wohnung...

    Als ich noch Vollverdiener als Hotelfachmann war hätte ich mir auch keine Wohung für über 378€ leisten können wenn ich denn ein Intersse daran gehabt hätte neben meiner Miete noch andere Dinge zu bezahlen.

     

    Habe ich mich jemals beschwert - nein! Ich habe mit den Möglichkeiten die ich habe / hatte das Beste gemacht und bin im Gegenteil sogar dankbar, dass in einem so reichen Land wie Deutschland leben kann.

    Wenn ich am Stadtrand von Berlin in einer beheizten Wohnung mit dem Aldimarkt vor der Tür leben kann bin ich weltweiten Vergelich noch immer reich! Diese Meckerkultur in Deuthschalnd ist Hohn und Spott gegenüber denen, die wirklich nichts haben.

    Soll jetzt der Staat dafür blechen, dass ich mir wünsche neben Günter Jauch zu wohnen?

  • EE
    Ein Eingeborener

    @Hahaha:Sehr treffend und verständlich formuliert. Sehe ich genauso. Wenn es nicht wirklich so ernst wäre, hätte auch noch ein wenig schmunzeln können. Aber es ist wie es war: Die sogenannte Berliner Mischung ist schon lange, lange zur Legende geworden, der romantisch nachgeblickt wird.

  • H
    hohoho

    @hahaha:

    heissa, da hat aber die schulung fürs niveaulimbo in bild und bz mit hinbgabe stattgefunden. kommen sie doch bitte mal in der realität an, anstatt nur dümmliche, in bezug auf gentrifizierung unrichtige, hetze abzusondern.

     

    @alexander: tja, warum sind dann nach erfahrung eines bekannten hartz-IV-alkis bei vermietern beliebter als studenten? die kröten kommen vom amt, notfalls auch direkt überwiesen?! da ist ihnen zweifellos rechtzugeben.

  • T
    Tom

    Hartz-IV-Empfänger/Innen haben sich von den Linken Politikern manipulieren lassen. Jetzt müssen Sie in die Linken Gebiete ziehen. Die Linken haben nun wieder Ihre Wähler! Laßt euch nicht Täuschen!

  • DM
    der martin

    Sie bezeichnen Spandau als einen der "Verlierer der Gentrifizierung". Aber wie doch in ebendiesem Ihrem Artikel wunderbar deutlich geworden, gibt es bei der Gentrifizierung NUR Verlierer, weil sowohl in den Innensadt- als auch in den Randbezirken die soziale Durchmischung verloren geht - was keinem von beiden gut tut. Wie also können sie denn von Verliererbeizrke sprechen? Wer sind denn die Gewinnerbezirke?

    Die einzigen Gewinner, die ich dabei erkennen kann, sind die Vermieter - und zwar in allen Bezirken: diejenigen in der Innenstadt, weil sie Mieter finden, die bereit sind, in dieser plötzlich ach so angesagten In-Gegend horrende Mieten zu bezahlen. Und diejenigen in den Randbezirken, weil ihnen plötzlich scharenweise Hartz 4-Empfänger als Mieter in die Arme laufen, bei denen eben (tada!) das Amt die Miete bezahlt. Und zumindest hier ist dessen Zahlungsmoral vorbildlich. Da kann der Vermieter auf jeden Fall sicher sein, dass er es nicht mit Mietnomaden, Hausbesetzern oder anderen Zahlungsunwilligen zu tun hat.

     

     

    @Alexander (auch wenn´s nicht direkt zum Thema ist):

     

    Ich bin in einer ähnlichen Situation - mache auf dem 2. Bildungsweg mein Abi nach, lebe auch nur von Bafög. 597 € sind allerdings nicht der Höchstsatz, ich bekomme 645. Da solltest Du mal freundlich aber bestimmt zu mit Deinem Sachbearbeiter reden. Die verschweigen Dir grundsätzlich jede Möglichkeit, wie Du etwas mehr kriegen könntest.

    Beispiel: Meine Sachbearbeiterin hat mir erklärt, einen separaten Antrag für Wohngeld gebe es nicht. Ich solle einfach auf dem Bafög-Antrag an der erforderlichen Stelle die Höhe der Miete eintragen, eine Kpie des Mietvertrages beifügen, und dann werde das Wohngeld direkt ins Bafög miteinberechnet. Nunja, soweit so richtig. Ist auch auf meinem Bafög-Bescheid als Teilbetrag separat aufgeführt, sind 76 €. 72 € sei da wohl der Höchsatz, sagte sie mir. Was sie mir nicht sagte (dass sie das nicht wusste, kann sie mir nicht erzählen - die gute Frau macht den Job schon seit ein paar Tagen, die kennt sich aus): Beim für mich zuständigen Bürgeramt gibt es ser wohl einen separaten Wohngeldantrag - und ich bin auch dazu berechtigt, dieses zu beziehen. Ich muss es halt nur wissen.

  • H
    Henri

    Immobilienbesitz, welcher über den Eigenbedarf hinaus geht, gepaart mit dieser unerträglichen Erbschaftssteuer führt zum Feudalismus!

     

    Es kann nicht sein, dass in diesem Land viele junge Menschen und Familien keinen bezahlbaren Wohnraum mehr finden. Entweder wird rasch von der Politik etwas geändert - sonst wird besetzt!

  • DL
    der lentz

    @ Alexander

    genau

    wenn ich hußte binn ich auch immer der meinung das der rest der welt gefälligst ne grippe zu haben hatt

  • DL
    der lentz

    @ Hahaha

    soso

    die traditionel armen berliner hätten in ihrem "utopia" also eigentumswohnungen und würden ihre zeit mit besitzerversammlungen etc verbringen.

    können sie sich vorstellen wie bizarr das für mich als eingeborenen klingt?

    ich seh da keinen aus meiner weitläufigen familie

    aber ich wüsste auch niemandem der von irgendwelchen orientalen seine wohnraumwahl abhängig machte

    wer sichs leisten kann zieht irgendwann ins grüne

    das problem sind nicht die bioläden sondern die viel zu niedriegen löhne die mit verweis auf achsobillige wohnungen mit allesbrenner und badeofen gezahlt werden

  • E
    Einmischung

    An Alexander: Du darfst aber nicht vergessen, dass StudentInnen einfach auch weniger Kosten aufwenden müssen als ältere Hartz-IV EmpfängerInnen beispielsweise. Du zahlst auch für dein BVG Ticket nur 20€ oder so pro Monat. Erst Recht hast du (vermutlich) kein Auto was unterhalten werden muss und auch kein Kind, was leben können will.

     

    Keine Frage, dass Bafög auch nicht viel ist und v.a. nur ein Kredit. Aber dann als Student gegen Arbeitslose zu diskutieren ist auch nicht sinnvoll. Wir alle brauchen mehr zum leben. Und einige wenige haben alles im Überfluss...

  • B
    Berliner

    Ziehen die Reichen an den Stadtrand passt es den Linken nicht, ziehen sie dann in die Stadt passt es ihnen auch nicht...

  • HH
    Hans Höfer

    Es sollte überhaupt keine Mietzuschüsse geben. Diese sind letztlich eine Subvention des Staates an den Vermieter, der hoffentlich nicht am Hungertuch nagt. Stattdessen sollten die Mieten gesetztlich gedeckelt werden, sodaß sie sich jeder leisten kann.

  • HH
    Hans Höfer

    Es sollte überhaupt keine Mietzuschüsse geben. Diese sind letztlich eine Subvention des Staates an den Vermieter, der hoffentlich nicht am Hungertuch nagt. Stattdessen sollten die Mieten gesetztlich gedeckelt werden, sodaß sie sich jeder leisten kann.

  • H
    Hahaha

    Sorry, was war denn die "berliner Mischung" die letzten 30 Jahre denn so? Neukölln? Wedding? Oder schon davor die Verdrängung der ursprünglichen Bevölkerung aus Kreuzberg in den 70/80ern? In Schöneberg davor?Jetzt ziehen eben wieder junge Leute in Bezirke die selbst im Vergleich zu Provinstädten billig sind. Da machen sie Party, Kreativ und so, Bunt und treiben die Mieten hoch weil immer mehr Leute mitmachen wollen. Abgewetzte Sneaker, Einrichtung vom Sperrmüll, ganz wie bei Goodby Lenin gesehen. Dann kommen die besserverdienenden Linksaltenativen, "Kreative" mit Kohle und es gibt Bio-Dingsbums mit fairgehandeltem Kaffee. Klar, die total originale Frittenbude auch, man ist ja nicht ökospießig auch wenn Ernährung und der Regenwald natürlich ansonsten voll wichtig sind. Diejenigen Einheimischen oder Schon-Länger-Dawohner die es sich leisten können bleiben, die Anderen gehen. Die armen und ärmeren Deutschen und Nichtorintalen versuchen beim Umzug da hinzuziehen wo keine Türken und Araber wohnen und enden im Sozialghetto, die Türken und Araber eben im anderen Ghetto. Neu ist das nicht, nur spielt es sich jetzt nicht mehr in Altbauten im Zentrum sondern in der Platte außerhalb ab. Man kann natürlich wunderbar darüber debattieren und es kritisieren. Am besten bei einem Bio-Dingsbums und fairgehandelten Kaffee oder in der kultigen Kneipe bei einem total ehrlichen Bier am Kickertisch. Gut, daß da so Leute wohnen wie man selbst, die auch voll kritisch und politisch engagiert sind. Alle gegen den Mainstream und so. Links? Na klar, irgendwie ist Weltkommunismus schon ´ne gute Idee. Mal total abenteuerlich und voll urban leben. Deswegen kam man ja irgendwie nach Berlin. Zwischen 1968 und heute. Vertrieben hat man damit niemanden, man hat ja wenig Miete bezahlt oder die Wohnung ist die Miete zumindest totaaal wert. Die Bösen sind die Touris, die Gentridingsda und der elende Kapitalismus irgendwie. Wenn man Glück hat ist man der Held des Abends und kann sagen "Ich arbeite bei der taz und habe einen klar kritischen Artikel geschrieben, man muß eben was tun". Hätte man eine solide wirtschaftliche Lage in Berlin, gute Schulen, Sicherheit, und gäbe es für die Kinder ein gutes Leben statt "Scheißedeutscher", hätte der Sozialismus nicht 40 Jahre die Stadt geteilt und eingemauert, dann wären die Innenstadtbezirke großteils noch von Berlinern bewohnt. Dann würden viele eine Eigentumswohnung besitzen welche man nicht mal so eben kaufen kann und welche man nicht so schnell verkauft um seine Heimat zu verlassen. Natürlich würde sich die Stadt trotzdem verändern. Das tat sie immer. Nur nicht so wie jetzt.

  • A
    Alexander

    Arme Hartz 4 Empfänger, am besten man gibt jedem Einzelmieter 500,- Euro Mietzuschuss...

     

    An Ausbildende oder Studenten denkt jedoch keiner, die müssen teils mit noch weniger wirtschaften und sind auf Nebentätigkeiten angewiesen, um Ihren Lebensunterhalt überhaupt finanzieren zu können.

     

    So wirtschafte ich mit 597,- Bafög-Höchstsatz und muss nebenbei arbeiten gehen. Um Geld zu sparen entsprechend auch nur eine kleine 31m2 Wohnung, die 280,- kostet.

     

    Vielleicht ein Denkansatz an die Verantwortlichen, Hartz 4 Empfänger sind finanziell wesentlich besser gestellt als junge, alleinstehende Menschen. Und wenn Hartz 4 Empfänger nur 378,- für eine "Single-Wohnung" ausgeben dürfen, dann finde ich das auch 2011 ok!

  • E
    Entmischung

    Wowereit-Thierse'sche Entmischung statt Berliner Mischung; so sieht Sozialdamokfatur heutzutage aus; mit den Flaschen von Abg. im Berliner Abg.-Haus und denen aus dem Deutschen Eliten-, ähm Bundestag.