: Argentinier Esquivel appelliert an Justiz
Buenos Aires (dpa/epd) – Der argentinische Friedensnobelpreisträger Adolfo Perez Esquivel hat die Nürnberger Staatsanwaltschaft aufgerufen, wegen des Schicksals von vier verschwundenen Argentiniern deutsch-jüdischer Abstammung weiter zu ermitteln. Die Frau und drei Männer wurden während der Militärherrschaft von 1976 bis 1983 wie tausende Argentinier verschleppt. Von ihnen fehlt jede Spur. Die meisten der Verschwundenen wurden von Militärs oder Polizisten ermordet. Die Nürnberger Staatsanwaltschaft hatte erklärt, sie wolle die von deutschen Emigranten gestellten Anzeigen wegen Mord und Folter in vier von zehn Fällen nicht weiter verfolgen. Begründung: Die aus deutschen Emigrantenfamilien stammenden Opfer seien keine deutschen Staatsbürger gewesen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
