Der zweite Teil der Revolution: In der Nacht zum Samstag räumt die Armee mit Gewalt den Tahrir-Platz. Aber die Menschen erkämpfen sich den Platz zurück.
Ägyptens Protestbewegung sah in der Armee ihren Retter. Nun zeigen Netzvideos die brutale Seite der Soldaten. Der Student Ramy Essam hat die Exzesse veröffentlicht.
Maikel Nabil Sanad, dem einzigen Kriegsdienstverweigerer Ägyptens drohen bis zu drei Jahre Haft. In einem seiner Blogartikel sieht sich die Armee beleidigt.
60 Prozent der Wahlberechtigten in Ägypten nahmen an der ersten freien Abstimmung seit 1952 teil. In einigen Wahllokalen mussten Urnen nachgefordert werden, weil sie überfüllt waren.
Einen Angriff von Mubarak-Getreuen nimmt das Militär zum Anlass, den hoch symbolischen Ort von Dauer-Demonstranten zu räumen. Die Reaktionen sind gespalten.
Erstmals seit 1979 erlaubt Ägypten iranischen Kriegsschiffen die Passage durch den Kanal. Israel sieht darin eine Provokation, ist aber vorerst nicht beunruhigt.
ÄGYPTEN Die Scharia gehört aus Ägyptens Verfassung gestrichen, meint die Soziologin Hanan Hammad. Aber das Militär will das alte System gern fortsetzen
Die Generäle spielen nur auf Zeit, meint der Leiter des Züricher Instituts für Strategische Studien, Albert A. Stahel. Die Jüngeren in der Armee sind unzufrieden.
Das Militär muss unter Druck gesetzt werden, glaubt der Pro-Israel-Aktivist und einzige Kriegsdienstverweigerer Ägyptens, Maikel Nabil Sanad. Er selbst wurde bereits verprügelt.
Tags zuvor wollte Mubarak noch bleiben. Doch das Volk reagierte mit weiteren Massenprotesten. Millionen gingen auf die Straße und erzwangen seinen Rücktritt. Jetzt feiern sie ihre Revolution.
Tritt der ägyptische Präsident Husni Mubarak zurück, muss es innerhalb von 60 Tagen Neuwahlen geben, steht in der Verfassung. Doch das ist zu früh für die Opposition.