In der Provinz Xinjiang führt China seinen eigenen „Krieg gegen den Terror“. Jüngstes Opfer: Der uigurische Aktivist Ismail Semed. Er wurde am Donnerstag nach dubiosem Gerichtsurteil per Genickschuss hingerichtet – wie dutzende Uiguren vor ihm
Auf einer Medizinerkonferenz in China gibt das Gesundheitsministerium zu, dass die Mehrzahl der transplantierten Organe von Exekutierten stammt. Über die Zahl der vollstreckten Todesurteile schweigt Peking. 1.770 waren es 2005, schätzt amnesty
Ein juristisches Kolloquium in Peking kritisiert die Anwendung der Todesstrafe in China und fordert Reformen. Auf dem Weg zur völligen Abschaffung sollen zunächst nur noch Schwerverbrechen mit dem Tod geahndet werden können
Beim deutsch-chinesischen Rechtsdialog in Peking wollte Bundesjustizministerin Brigitte Zypries eigentlich über die Todesstrafe reden. Doch derartige Themen bleiben weitgehend ausgespart. Treffen mit prominentem chinesischem Rechtsanwalt platzt
China richtet pro Jahr fast 10.000 Menschen hin, sagt ein chinesischer Juraprofessor und enthüllt damit ein Geheimnis. Kurz danach dementiert er wenig glaubwürdig
Chinas Volkskongress diskutiert erstmals, die Anwendung der weit verbreiteten Todesstrafe zu reduzieren und die Kriterien zu vereinheitlichen. Dafür soll den Provinzgerichten die Zuständigkeit entzogen werden. Das ist ganz im Sinne dortiger Richter
■ New Yorks Polizei verhaftet zwei Chinesen, die Organe von hingerichteten Gefangenen verkaufen wollten. Einer von ihnen war Staatsanwalt in China und will an zahlreichen Hinrichtungen teilgenommen haben
Menschenrechtsorganisationen werfen Chinas Regierung vor, hingerichtete Gefangene als menschliche Ersatzteillager zu nutzen. Peking bestreitet dies und spricht von seltenen Einzelfällen mit Einwilligung der Betroffenen ■ Von Sven Hansen