Von einer Gesellschaft, die mit den brachialen Fragen einer geistig Behinderten nicht umgehen kann: Das Theater Basel gastierte mit Bärfuss‘ „Die sexuellen Neurosen unserer Eltern“ am Thalia
Ibsen ohne Adjektive zu Gast bei den Autorentheatertagen am Thalia Theater: Puristische Sprache und geballte Konzentration in Jon Fosses „Traum im Herbst“ in der Regie von Luk Perceval
Außer Blut und Exkrementen nichts gewesen: Nils Daniel Finckh inszeniert im Malersaal „Trainspotting“ und kommt – bei erklärter Nichtanlehnung ans filmische Original – nicht hinaus über den 90er-Jahre-Trend der verbalen Grenzüberschreitung im Randgruppenmilieu
Die Familie als Hort der Lügen: Stephan Kimmig will in seiner Inszenierung von „Das Fest“ am Thalia Theater die gängige, aber trotzdem verkehrte Vorstellung vom Familienglück entlarven
Von der Freundschaft zweier, die vielleicht auch bloß Scharlatane waren: Per Olov Enquist ergründet in „Lewis Reise“ die schwedische Erweckungsbewegung und leuchtet Hintergründe und Verwicklungen aus
Klassiker gelangweilt vom Blatt zu spielen ist längst passé: Das 14. Schultheaterfestival „Theater Macht Schule“ präsentiert sich mit breiter Themenpalette auf verschiedenen Bühnen Hamburgs
Per Blutsauger an die Trombosen des Lebens: In ihrem kabarettistischen „Biss des Vampirs“ tranchiert Autorin Jutta Heinrich genüsslich eigentümliche Typen der Gattung Mensch
Frauen-Freundschaft im Künstlermilieu: Gunna Wendt liest im Literaturzentrum aus ihrer Biographie „Clara und Paula“, in der sie nach Banden zwischen Clara Westhoff-Rilke und Paula Modersohn-Becker sucht
„Tatort“-Kommissar Martin Lüttge in der Hauptrolle: Norbert Kentrup besetzt in seiner Inszenierung von Shakespeares „Macbeth“ am Altonaer Theater die Protagonisten gegen den Strich und hofft auf eine Verschiebung der Perspektive
Er sortiert nicht nach Tätern und Opfern, sondern sucht vielschichtige Figuren, von denen ihm manche bloß aufgrund ihrer Eigenwilligkeit sympathisch sind: Patrick Schlösser inszeniert Henrik Ibsens „Gespenster“ am Schauspielhaus
Halb-kriminologische Spurensuche und der Versuch, ein Leben zu rekonstruieren: Sibylle Lewitscharoff kommt im Roman „Montgomery“ nicht in Fantasien, sondern in Rom an
Sie will sich nicht mehr als Touristin durchs eigene Leben bewegen: Jana Hensel, jetzt zu Gast im Literaturhaus, sucht in „Zonenkinder“ nach ihrer Kindheit in der DDR und kommt doch immer nur in der Heimatlosigkeit an
Im Blutrausch zur Macht: Andreas Kriegenburg macht in seiner Inszenierung des „Macbeth“ am Thalia Theater aus Königen Büromenschen und lässt sie in entsprechend distanzierter Atmosphäre dem olympischen Motto „Dabei sein ist alles“ folgen
Von der Trauer über die Vergänglichkeit und den Versuch, Leben schreibend festzuhalten: Die amerikanische Autorin Siri Hustvedt liest im Literaturzentrum aus ihrem Roman „Was ich liebte“
Zehn Jahre integratives Eisenhans-Projekt beim Thalia Treffpunkt wird mit mehreren Inszenierungen gefeiert: Hier geben statt der Strichfassung die TeilnehmerInnen die Richtung vor
Fast vergessene Frauenbiographien ins Visier genommen: Elfriede Brüning und Christiane Barckhausen-Canale lesen im Literaturzentrum über den Werdegang der Schriftstellerin Cläre Jung und der Fotografin Tina Modotti