Senat lax beim Tropenholz

Die Umweltverbände Greenpeace, Robin Wood und World Wildlife Fund (WWF) haben den Hamburger Senat in einem gemeinsamen offenen Brief aufgefordert, bei öffentlichen Aufträgen auch in Zukunft nur Tropenholz mit dem Gütesiegel des Forest Stewardship Council (FSC) zuzulassen. Sie reagieren damit auf einen Vorschlag der Wirtschaftsbehörde, die auch Holz genehmigen will, das nach dem System des Malaysian Timber Council (MTC) zertifiziert wurde. Dessen Zertifikat sei inakzeptabel. „Es werden weder die Landrechte der indigenen Bevölkerung berücksichtigt, noch sind die Zertifizierungskriterien mit Beteiligung der Ureinwohner zu Stande gekommen“, heißt es in dem Brief. Selbst nach den Schätzungen der Welternährungsorganisation FAO seien die vom MTC zu verantwortenden Waldverluste mit 237.000 Hektar pro Jahr unvertretbar hoch. Die großen Umweltorganisationen erkennen das Siegel deshalb nicht an. Seit dem 3. Dezember 1996 gilt in Hamburg die Regel, dass die Stadt nur Tropenholz verbauen lassen darf, das aus umweltverträglicher, gerechter und wirtschaftlicher Waldbewirtschaftung stammt. Als Nachweis dafür hat die bis zum Regierungswechsel zuständige Umweltbehörde bisher nur das FSC-Siegel anerkannt. Eine Akzeptanz des MTC-Siegels als gleichwertig „wäre ein Rückschritt zu Lasten der Wälder weltweit“, warnen die Umweltverbände.

knö