Neuer Herr über Bus und Bahn

GENERATIONSWECHSEL Nach 20 Jahren bekommt die Hochbahn einen neuen Chef – aus Berlin

Henrik Falk wird der neue Vorstandsvorsitzende der Hamburger Hochbahn (HHA). Das beschloss am Mittwoch der Aufsichtsrat des städtischen Unternehmens unter Vorsitz von Verkehrssenator Frank Horch (parteilos). Der 45-jährige Jurist übernimmt den Chefposten beim zweitgrößten deutschen Verkehrsunternehmen am 1. Februar 2016 als Nachfolger von Günter Elste (66), der nach 20 Jahren als Chef in den Ruhestand geht.

Falk ist als Finanzvorstand der Berliner Verkehrsbetriebe ein Branchenkenner. Er setzte sich in einem Ausschreibungsverfahren gegen mehrere Kandidaten durch. Über sein Gehalt wurde offiziell nichts bekannt, es dürfte jedoch kaum unter den 360.000 Euro jährlich liegen, mit denen Elste entlohnt wird.

Bei der Hochbahn steht Falk vor der Aufgabe, deren dynamisches Wachstum sowie die umfassende Modernisierung von Bussen und Bahnen zu steuern. Im vorigen Jahr beförderte die HHA rund 450 Millionen Fahrgäste, seit 2005 sind die Fahrgastzahlen in Hamburg um rund 18 Prozent gestiegen, im Bundesdurchschnitt waren es lediglich gut fünf Prozent.

Für 2020 liege die Zielmarke der HHA bei 530 Millionen Passagieren. Um das bewältigen zu können, setzt das Unternehmen unter dem Druck des SPD-Bürgermeisters Olaf Scholz auf die „Optimierung“ des Bussystems. Zudem ist der Ausbau der U 1 beschlossene Sache, Der Weiterbau der U 4 von der Hafencity über das mögliche Olympiagelände bis nach Kirchdorf-Süd ist in Planung und eine neue U 5 als Ost-West-Verbindung zwischen Steilshoop und Lurup angedacht.

Die HHA ist zu 100 Prozent im Besitz der Stadt. Sie ist das zweitgrößte Verkehrsunternehmen Deutschlands. Über ihre Tochter Benex hält sie im Norden Anteile am Metronom (25,1 Prozent), an der Nordbahn (50 Prozent) und am Lübecker Stadtverkehr (49,9 Prozent) sowie an weiteren Verkehrsbetrieben in ganz Deutschland. SMV