Tierfreunde gegen Labor

DEMO Tierschützer fordern die Schließung des Tierversuchslabors LPT in Hamburg-Neugraben

Mehr als 800 TierschützerInnen aus ganz Norddeutschland haben am Samstagmittag gegen ein Versuchslabor in Neugraben protestiert. Vom Bahnhof zogen sie zum Reederweg 8, wo im „Laboratory of Pharmacology and Toxicology“ (LPT) Tierversuche durchgeführt werden. Die TierschützerInnen fordern die Schließung der LPT-Labore, in denen bei der Prüfung von Medikamenten tausende Tiere sterben.

In den vergangenen 50 Jahren hat das LPT, eines der größten deutschen Tierversuchslabore, nach eigenen Angaben 300 neue chemische Substanzen auf ihre Wirkung an Tieren getestet. Selbst Nachbarn in dem Wohngebiet wussten nicht, was sich täglich hinter den Firmentoren abspielte. Aufsichtsbehörden gaben zur Wahrung der Geschäftsinteressen keine Auskunft. Seit Jahrzehnten werden am Redderweg toxische Substanzen an Affen, Mäusen, Schweinen, Hasen, Hunden – vor allem Beagles –, Katzen, Meerschweinchen, Fischen und Vögeln getestet.

Seit 2013 läuft nun eine bundesweite Kampagne dafür, das LPT zu schließen – am Firmensitz und bei den Zulieferern. Eine Firma wie LPT sei auf Zulieferer, Banken und Versicherungen angewiesen, auf diejenigen die ihnen die Käfige liefern oder die Experimente versichern, so die Tierrechtler, die bereits einen Teilerfolg verbuchten: Ein Lieferant für Trockeneis, das für die Lagerung von Gewebeproben benötigt wird, habe seine Geschäftsbeziehungen zum LPT abgebrochen, teilte ein Sprecher der Kampagne mit.

Mehrmals in der Woche demonstrieren Tierschützer vor den Werkstoren, um die Firma aus der Anonymität zu holen. Kürzlich bekam auch die zuständige Veterinärmedizinerin in der Aufsichtsbehörde einen Besuch abgestattet. „Wir wissen, dass Kampagnen einen langen Atem brauchen“, sagte ein Redner auf der Demonstration am Samstag. „Aber irgendwann kommt das LPT zum Tanzen, wenn wir die Musik spielen.“  KVA