… DIE „ZITTY“?
: Einen neuen Rhythmus finden

Es war schon ein harter Einschnitt, als man beim Durchblättern der letzten Zitty sehen musste, wie die lieb gewordenen Berliner Vollprolls „Didi und Stulle“ zwei schnieken neuen Gestalten weichen mussten. Die Schweinebacken aus dem Märkischen Viertel – weggentrifiziert nach so vielen Jahren zugunsten jüngerer, hipperer Cartoonisten? Fehlt nur noch ein neues Layout, dachte man. Jetzt, wo die Zitty auch vom tip-Verlag Raufeld Medien gekauft wurde?

Und jetzt ist sie da, die neue Zitty. Seit Mittwoch hat sie ein neues Layout – schnieker natürlich und auf mattem Ökopapier – und erscheint ab sofort im Wochenrhythmus. Aktueller und politischer soll sie werden, damit man sich deutlicher vom ehemaligen Konkurrenten tip unterscheidet (bei dem vorerst alles beim Alten bleiben soll). Der Aufmacher ist denn auch gleich ein Politkrimi: Lausitzer Braunkohle verseucht unser Berliner Trinkwasser, Vattenfall ist schuld, Zitty deckt auf. Nicht schlecht.

Der Rest: eigentlich wie immer (aber nun zum halbierten Preis). Neues aus Gastro, Nachtleben, Politik, bisschen Promis (das sind in Berlin fast immer: Schauspieler, in diesem Fall Ulrich Matthes und Karoline Herfurth), bisschen Kiezpflege (diesmal: Mitte) und Reportagen aus dem künstlerischen Untergrund (Schulklos). Die Berliner Platten gibt es noch, auch die „harte Welle“ und dazwischen Kriki-Cartoons. Also: Alles schön, ihr seid toll, weitermachen. Nur Didi und Stulle: Ein bisschen weh tut es immer noch! API Abb.: Archiv