Party ohne Ende

EVENTS II Nach dem Finale ist vor dem Finale: Auf Berlins Straßen jagt in den kommenden Wochen eine Großveranstaltung die nächste. Der Besucheransturm wird für die Veranstalter dabei zum Problem

Gleich drei Orte stehen an diesem Wochenende ganz im Zeichen des Champions-League-Endspiels, das am Samstag im Olympiastadion ausgetragen wird – zusätzlich zum Stadion, versteht sich: Rund ums Brandenburger Tor präsentieren sich der europäische Fußballverband Uefa und die Sponsoren im Rahmen des „Champions Festival“, das bereits am Donnerstag eröffnet wurde. Am Alexanderplatz findet von Freitag bis Sonntag ein Fest für die Fans von Juventus Turin statt, der Veranstalter rechnet am Samstag mit 5.000 Teilnehmern. Am Breitscheidplatz sollen sich die Barcelona-Fans treffen, nach einem Rückzug des Veranstalters allerdings ohne großes Fest. Eine Übertragung des Finalspiels wird es an keinem der drei Orte geben.

Auch die nächsten Wochenende werden voll: Am 14. Juni steigen die Fahrradsternfahrt und das Umweltfestival, am 21. die Fête de la Musique und ein Wochenende später der Christopher Street Day. Großveranstaltungen haben Konjunktur. Dabei gibt es in letzter Zeit vor allem ein Problem: Die Feste sind einfach zu erfolgreich, überfüllte Straßen und nicht mehr ausreichende Sicherheitskonzepte die Folge. Viele Veranstalter suchen nach neuen Lösungen: Der Karneval der Kulturen konnte dieses Jahr nur stattfinden, weil das Sicherheitskonzept angepasst wurde, für das nächste Jahr will man die Veranstaltung ganz neu denken. Das fordert das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg auch für das Myfest, das in den letzten Jahren ebenfalls an seine Belastungsgrenzen kommt.

Derweil konkretisieren sich auch die Pläne für eine weitere Großveranstaltung: Die für den 25. Juli geplante Technoparade „Zug der Liebe“ hat nun eine neue Route. Ursprünglich sollte der Zug im Treptower Park enden, Bezirkspolitiker hatten das aber aus Sorge um die Parklandschaft kritisiert. Die Veranstalter legten nun einen neuen Vorschlag vor: Auf stolzen elf Kilometern soll der als Demonstration angemeldete Umzug vom Frankfurter Tor durch den Prenzlauer Berg zum Alexanderplatz und dann nach Kreuzberg führen, neuer Endpunkt ist das Gelände der Arena Berlin. Die Veranstalter rechnen mit 30.000 TeilnehmerInnen, acht Stunden habe man bisher für den Umzug eingeplant. MALENE GÜRGEN