US-Mathematiker John Nash verunglückt

FORSCHER Der Wissenschaftler hat die Spieltheorie weiterentwickelt und dafür im Jahr 1994 den Wirtschaftsnobelpreis erhalten. Sein Leben wurde in dem Drama „A Beautiful Mind“ verfilmt

NEW YORK dpa | Sein Leben wurde in dem Oscar-prämierten Hollywooddrama „A Beautiful Mind“ verfilmt, nun ist der US-amerikanische Mathematiker und Wirtschaftsnobelpreisträger John Forbes Nash tödlich verunglückt. Er und seine Frau starben bei einem Autounfall unweit von New York, wie die Polizei in New Jersey mitteilte. Der 86-Jährige galt als einer der größten Mathematiker des 20. Jahrhunderts. Für seinen wissenschaftlichen Beitrag zur Spieltheorie hatte er im Jahr 1994 den Wirtschaftsnobelpreis bekommen.

Damals teilte er sich den Wirtschaftsnobelpreis mit seinem Bonner Kollegen Reinhard Selten sowie seinem Landsmann John Harsanyi in Berkeley (Kalifornien). Der Preis würdigte die Weiterentwicklung der Spieltheorie, die das strategische Verhalten von Spielern auf eine Reihe ökonomischer und wissenschaftlicher Fragen überträgt.

Die Spieltheorie wurde in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entwickelt. Mit ihr soll das Verhalten rationaler Spieler mathematisch analysiert, sollen Strategien für Entscheidungen entwickelt und genaue Handlungsanweisungen in Konfliktsituationen gegeben werden. Rationale Spieler sind Spieler, die nur logisch denken und ihr Gefühl in einer Entscheidungssituation ausklammern. Strategiespiele wie Schach oder Poker standen Pate bei der Entwicklung der Theorie. Angewendet wird sie etwa auf Entscheidungen im wirtschaftlichen Wettbewerb, in Tarifkonflikten, bei militärischen Auseinandersetzungen, bei Wahlkämpfen oder politischen Abstimmungsvorgängen.