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DAS WETTER: DER DA (ENDE)

„Noch einmal im Leben nach dem Rechten sehen und dann sterben“ – so schepperte es im liebestrunkenen Der Da, und er bahnte sich und der ostfriesischen Fee Ilse einen Weg durch die tanzenden Tannen. Bald hatten sie den düsteren Hain, in dem der Der Da seit seinem 37. Lebensjahr gehaust hatte, hinter sich gelassen, als sie an der Bundesstraße 96 abrupt ausgebremst wurden. Ein berittener Polizist auf einem Muli stellte sich ihnen in den Weg und verlangte Passierscheine. „Also, Rabattmarken habe ich dabei“, flötete die dralle Ilse, zog den vor Angst schlotternden Der Da näher an sich, dass er die Hartschalen auf ihren Noppeln spüren konnte, und dann kramte die gelernte Fritteuse 20 Treuepunkte von Kaiser’s Kaffee-Geschäft aus ihrem Mieder. „So also läuft das, wenn man nach dem Rechten sehen will“, dachte sich der Der Da, „wie öde.“ Er nestelte am Kummerbund, entwand ihm eine Kalaschnikow, erschoss den Polizisten samt Muli und auch die Fee Ilse. Schon war das Magazin leer und der Der Da auf dem Weg zurück in seinen düsteren Wald.

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