Neue Luftangriffe auf Huthis

JEMEN Nach Ende der Feuerpause gibt es keine Gespräche über eine Neuauflage der Waffenruhe. Auf einer dreitägigen Konferenz über den Konflikt in der saudischen Hauptstadt Riad fehlen die Aufständischen

SANAA ap | Nach Ablauf einer fünftägigen Feuerpause geht der Krieg im Jemen weiter. Saudi-Arabien und seine Bündnispartner nahmen in der Nacht zum Montag ihre Luftangriffe auf die schiitischen Huthi-Rebellen wieder auf. Die Feuerpause war am Sonntagabend um 23.00 Uhr Ortszeit abgelaufen. Sie sollte dazu dienen, die Bevölkerung mit Hilfsgütern zu versorgen. Die ersten Luftangriffe der von den Saudis geführten Allianz danach galten Stellungen und Panzern der Huthis in der im Süden gelegenen Stadt Aden, wie jemenitische Sicherheitsbeamte und Augenzeugen berichteten.

Nach Angaben des im saudischen Exil lebenden jemenitischen Außenministers Riad Jassin gibt es keine Gespräche über eine Neuauflage der Waffenruhe. Er warf den Huthis vor, sie gebrochen zu haben. Von diesen waren in den vergangenen Tagen ähnliche Vorwürfe gekommen.

In Riad hatte am Sonntag eine dreitägige Konferenz zu dem Konflikt begonnen. Rund 400 jemenitische Politiker – darunter auch der geflohene Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi – und Angehörige von Stammesgruppen reisten an. Zugegen waren auch Vertreter der Partei von Expräsident Ali Abdullah Salih, die sich im Kampf gegen Hadi mit den Huthis verbündet haben. Die Huthis selbst fehlten jedoch auf der Konferenz. Sie lehnen die von Saudi-Arabien betriebene Rückkehr des Präsidenten Hadi ab.

Der UN-Gesandte für den Jemen, Ismail Ould Scheich Ahmed, hatte zu Beginn der Konferenz eine dauerhafte Waffenruhe gefordert. Hilfsorganisationen bemühten sich, vor Ende der Feuerpause so viele Hilfsgüter wie möglich zu verteilen. Viele Einwohner haben wegen der Kämpfe und Luftangriffe nicht genügend Wasser und Lebensmittel. Auch an Medizin und Strom mangelt es, weil die Allianz um Saudi-Arabien Blockaden errichtet hat.