„Viele Grüne warten auf Alternative“

DIE DREI FRAGEZEICHEN

WAS? Bei den Grünen hat der schleswig-holsteinische Vizeministerpräsident Robert Habeck das Rennen um die Spitzenkandidatur zur Bundestagswahl 2017 eröffnet. Jetzt bekommt er Konkurrenz von der Parteibasis.

1 taz: Herr Zion, Sie kündigten auf Twitter an, sich um die Spitzenkandidatur zu bewerben. Ein Scherz?

Robert Zion: Nein, ich meine das sehr ernst. Ich habe nur positive Rückmeldungen bekommen. Wir haben mehr als 400 Kreisverbände bei den Grünen – einige werden mich schon als Spitzenkandidaten vorschlagen.

2 Sie konkurrieren mit grünen Spitzenpolitikern. Was versprechen Sie sich davon?

Ich möchte großen Teilen der Grünen-Basis eine Stimme geben – und auch vielen anderen Menschen außerhalb der Partei. Meine Kandidatur richtet sich gegen den Stillstand in Europa, der letztlich auf einen Zerfall des sozialen Zusammenhalts, der Demokratie und der Friedensordnung hinauslaufen wird. Es geht ja nicht nur um Personen, sondern darum, programmatische Debatten bei den Grünen wiederzubeleben – denn die Partei ist gerade zu ideenlos. So ein Graswurzelwahlkampf um die Urwahl ist da eigentlich genau das richtige Mittel.

3 Welche Chancen rechnen Sie sich aus?

Sehr gute. Viele bei den Grünen warten auf eine alternative Stimme.

INTERVIEW: ASTRID GEISLER

Eine Langfassung finden Sie unter taz.de/robertzionkandidat

Robert Zion, 49, Gelsenkirchener, gilt seit 2007 als Parteirebell. Er beantragte den Parteitag zum Afghanistaneinsatz und gewann Kampfabstimmungen gegen die Parteispitze.