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UNTERM STRICH

Am Rande des Theatertreffens in Berlin berichtete die Kulturstaatsministerin Monika Grütters von einer Theaterreise, die sie im April nach Baden-Württemberg und Nordrheinwestfalen unternommen hatte und stellte einen neuen Preis vor, mit dem der Bund Projekte von kleinen und mittleren Bühnen und von freien Gruppen unterstützen will. Die Reise habe viele konkrete Erkenntnisse gebracht, zum Beispiel über die Arbeitsbedingungen an Theatern.

Schauspielerinnen erzählten etwa von 60 Arbeitsstunden in der Woche und fehlenden freien Tagen für die Familie. Noch immer sei die Selbstausbeutung der Künstler groß, nicht nur in der freien Szene, auch an den Stadttheatern und gerade bei den Projekten, die eine wichtige Vermittlungsarbeit zwischen dem Haus und der Stadt leisteten.

Und sehr oft habe sie von dem Wunsch gehört, dass das Theater nicht immer seine Existenz rechtfertigen müsse. Der Bund kann nicht unmittelbar in die Struktur des Unterhalts der Theater eingreifen, die Sache der Kommunen und Länder ist, aber er kann mit eigenen Programmen Strukturveränderungen anregen. In diesem Sinne soll auch ein neu geschaffener Theaterpreis mit einer Gesamtdotierung von einer Million Euro, der in diesem Jahr erstmals vergeben werden wird, eine Form von Anerkennung und Wertschätzung des Theaters darstellen.

„Viele Länder beneiden uns um die Theaterlandschaft in Deutschland“, betonte Grütters und „es ist nicht das Theater, das in der Krise ist“, sondern die finanzielle Krise vieler Kommunen werden an die Theater weitergereicht.

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